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Schwertransport und -montage für Kaltrichtmaschine

 

29. April 2019 | Markus Lackner

Mitte April war die Felbermayr Schwermontage für Schwertransport und Fundamentstellung von zwei sogenannten Montageständern im Einsatz. Ort des Geschehens war das Kaltwalzwerk der voestalpine in Linz.

Selbstfahrer, Hubgerüst, ein Mobilkran sowie Gabelstapler und Arbeitsbühnen kamen für den Transport und die Fundamentstellung der beiden jeweils 130 Tonnen schweren Walzenständer zum Einsatz. Erfolgreich abgewickelt konnte es aber erst durch das Know-how aller beteiligten Firmen und deren Mitarbeiter werden. „Erste Planungen für das Projekt reichen rund ein Jahr zurück“, sagt Herbert Gruber von Felbermayr Linz und verdeutlicht damit den großen Zeitaufwand des Projektes.

Selbstfahrer mit sechs Metern Transportbreite

Für den werksinternen Transport kam ein Selbstfahrer mit sechs Achslinien zum Einsatz. Das war nötig, um den Walzenständern mit mehr als zehn Metern Länge und sechs Metern Breite genügend Auflagefläche bieten zu können. Die Antriebsleistung des Power-Packs betrug 478 PS. Genug also, um die 130 Tonnen schweren Walzenständer vom nur wenige Kilometer entfernten Produktionsstandort zum Zielort zu transportieren.

Viel Fingerspitzengefühl erforderte das zentimetergenaue „Einparken“ des Selbstfahrers in der Produktionshalle im Kaltwalzwerk – dort angekommen musste einige Male rangiert werden, um das Ladegut korrekt vor dem Hubgerüst positionieren zu können. Ohne die Möglichkeit des transversalen Fahrens – also sich am Stand drehen zu können – wäre das nicht möglich gewesen.

Tandemhub mit Hubgerüst und Autokran

Knappe Platzverhältnisse und eine Hallenhöhe von etwa zwölf Metern erforderten eine technisch anspruchsvolle Lösung für das Aufdrehen und anschließende Einheben der etwa zehn Meter hohen Walzenständer. „Diese fanden wir in der Kombination von Hubgerüst und Mobilkran“, sagt Herbert Gruber und erklärt den Ablauf im Detail: „Dazu wurde das Kopfteil des Walzenständers zunächst auf der Traverse des Hubgerüsts angeschlagen; und die Hakenflasche des Krans am Fußteil des stählernen Schwergewichts. Im Anschluss hoben wir das Kopfteil langsam an und bewegten die schienengelagerten Stempel des Hubgerüsts in Richtung Fundament. Währenddessen führte der Kran das Fußteil bis zum Montagepunkt sukzessive nach, um es anschließend auf den Montagepunkten abzusetzen.“ Je Hub dauerte das etwa eineinhalb Stunden bis zum Abschluss der Fundamentstellung. 

Schon bisher konnten bei der voestalpine in Linz, welche auch Weltmarktführer auf diesem Gebiet ist, walzplattierte Bleche von bis zu 20 Millimetern Stärke verarbeitet werden. Mit der Fertigstellung der neuen Anlage sollen künftig auch Bleche mit bis zu 80 Millimeter gerichtet werden können. Zum Einsatz kommen die säurebeständigen Bleche unter anderem bei der Herstellung von Rohren für den Pipelinebau sowie in der Nahrungsmittelindustrie und bei Meerwasserentsalzungsanlagen.