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Mit Hochdruck für Hochspannung

 

5. Mai 2010 | Josef Klampfer

Für das Baulos 3 der „Salzburgleitung“ werden derzeit von Mitarbeitern der Niederlassung Salzburg auf dem etwa zwölf Kilometer langen Teilstück die Fundamente für die Masten errichtet. Begonnen wurde mit den Arbeiten bereits im September 2009, bis Ende April 2010 werden die Fundamente der insgesamt 51 Maststandorte fertig gestellt sein. Damit kommt die Verbund-Austrian Power Grid AG der Fertigstellung des 380-kV-Rings ein großes Stück näher.

Bereits seit September sind die Mitarbeiter der Felbermayr Bau - Niederlassung Salzburg mit den Arbeiten zur Errichtung des zwölf Kilometer langen Teilstücks beschäftigt. „Für die Einrichtung der einzelnen Maststandorte mussten insgesamt über sieben Kilometer Bau- und Zufahrtsstraßen errichtet werden“, sagt Bauleiter Josef Klampfer. Im Schnitt sind etwa vier bis fünf Partien gleichzeitig im Einsatz, welche sich aus Vortriebspartien, Schalungs- und Betonierpartien und einer Erderpartie zusammensetzen. Je nach Erfordernis werden die Partien umstrukturiert und entsprechend eingesetzt.

„Die Arbeitsabläufe ändern sich ständig durch Einflüsse wie Witterung und Baugrund und werden durch Einschränkungen, wie das Arbeiten unter der bestehenden 220 Kilovolt Leitung, zusätzlich erschwert. Die Abläufe müssen entsprechend vorausgeplant und ständig an die angetroffenen Verhältnisse angepasst werden. Dies erfordert eine gute Koordination der Arbeiten, damit sich das Rad gleichmäßig dreht und nicht ins Stocken kommt. Durch das hohe Maß an Flexibilität und der beachtlichen Motivation des zuständigen Poliers Johann Guggenberger und seiner Mitarbeiter werden die Arbeiten bestens umgesetzt“, sagt der Bauleiter Klampfer.

Während die Vortriebspartien primär für den Aushub und die Baugrubensicherung zuständig sind, gehört die Errichtung der Fundament- und Ziersockel zum Aufgabengebiet der Schalungspartien. Nach Fertigstellung der Betonarbeiten wird von der Erderpartie die Baugrube verfüllt und die Erdungsanlage errichtet.

In Baulos 3 werden insgesamt 40 Einzelblock-, drei Riegel- und acht Bohrpfahlfundamente errichtet. Die Einzelblock- und Bohrpfahlfundamente bestehen aus jeweils vier Einzelfundamenten mit quadratischen Abmessungen von 3,50 bis 5,00 Meter. Die Baugrubensicherung der Einzelfundamente erfolgt mit Spunddielen. Je nach Fundamenttyp ist die Baugrubensohle zwischen 3,25 Meter bis 5,00 Meter tief.

Nach Fertigstellung der Baugruben wird ein vorgefertigter Bewehrungskorb versetzt und der Fundamentsockel 3 betoniert. Die Herausforderung beim Betonieren des Sockels 3 besteht darin, dass während dem Betonieren die Spunddielen so weit gezogen werden müssen, dass die Fundamente direkt gegen das Erdreich betoniert werden. Je nach Fundamenttyp werden beim Sockel 3 insgesamt bis zu 175 Kubikmeter Beton eingebaut.

Von unserem Arge-Partner, der Firma „GA Austria GmbH“, wird nach ein bis zwei Tagen auf den Sockel 3 das sogenannte „Maststockerl“ montiert und genau eingerichtet. Anschließend wird der Fundamentsockel 2 eingeschalt, bewehrt und betoniert. Die Mastfüße werden im Fundamentsockel 2 einbetoniert und durch die Bewehrung mit dem Sockel 3 verbunden. Beim Sockel 2 werden insgesamt bis zu 75 Kubikmeter Beton je Maststandort eingebaut. Abschließend werden die „Ziersockel“ mit einem Durchmesser von einem Meter bzw. 1,30 Meter  hergestellt, welche üblicherweise bis ca. 60 Zentimeter über die Geländeoberkante geführt werden.

Bei den drei Riegelfundamenten werden je Maststandort ca. 280 Kubikmeter Beton und etwa 22 Tonnen Bewehrung eingebaut. Für die acht Bohrpfahlfundamente wurden insgesamt 104 Großbohrpfähle mit einer Gesamtlänge von 1.620 Meter hergestellt. Die Masten werden als verschraubte, feuerverzinkte und beschichtete Stahlgitter-Fachwerkskonstruktionen mit zwei beziehungsweise drei Auslegerebenen ausgeführt. Für die Montage der bis zu 64 Meter hohen und 80 Tonnen schweren Masten  werden die Autokräne der Niederlassung Braunau eingesetzt.

„Ab Anfang September 2010 beginnt die heiße Phase bei der Errichtung der Salzburgleitung. Dann müssen gleichzeitig neue Masten fertiggestellt, bestehende Masten abgetragen und der Seilzug bei der neuen 380 Kilovolt-Leitung hergestellt werden“, berichtet der Bauleiter, welcher zusammen mit seinem tatkräftigen Team dem zu spät gekommenen Winter trotzte und daher der knappen Bauzeit ein paar Wochen voraus ist.

Nach Inbetriebnahme der Leitung im Dezember 2010 werden ab Januar 2011 die Baustrassen wieder zurückgebaut und die stillgelegten Hochspannungsleitungen abgebaut.