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Welthöchsten Aussichtsturm aus Holz errichtet

 

23. April 2013 | Markus Lackner

Anfang des Jahres begannen in der Kärntner Gemeinde Keutschach die Hubarbeiten für den Aussichtsturm am Pyramidenkogel. Die primäre Tragwerkskonstruktion wird bis Mai fertiggestellt sein. Die offizielle Eröffnung der 100 Meter hohen Lärchenholzkonstruktion wird im kommenden Sommer stattfinden.

Mehr als 100.000 Besucher soll der neue Aussichtsturm am Pyramidenkogel jährlich anlocken. Und, dass das eine durchaus realistische Angabe seitens der Kärntner Tourismus Holding ist, bewies schon der Vorgänger des neuen Aussichtsturmes. Das 1969 errichtete Objekt aus Stahlbeton brachte es immerhin schon auf 6,3 Millionen Besucher. Und das bei einer Höhe von „nur“ 54 Metern. Dieser wurde übrigens im Oktober vergangenen Jahres, im Beisein von einem Dutzend TV-Teams und zahlreichen weiteren Medienvertretern, gesprengt.

Von anhaltendem Medieninteresse begleitet sei aber auch die Errichtung des neuen Turmes gewesen, weiß Marco Caruso von der Felbermayr Niederlassung Klagenfurt zu berichten: „An manchen Tagen ging es sogar soweit, dass die Arbeiten kurzfristig angehalten werden mussten, um den informationshungrigen Medienvertretern Antworten zu geben. Für die bis zu 40 Höhenarbeiter war das mitunter auch anstrengend.“, bemerkt Caruso, der für die Hubarbeiten seitens Felbermayr verantwortlich war. Unterm Strich freut es aber auch jeden Einzelnen bei einem Projekt dieser Größenordnung dabei sein zu können. Denn dieses weithin sichtbare Symbol der Holzbaukunst wird auch international vielbeachtet und bewundert.  

Mit zunehmender Höhe des Turmes wuchs auch die Anzahl der benötigten Geräte. So waren es ab März bereits drei Krane, welche die Kraftarbeit beim Einheben der bis zu 26 Meter langen und 8,5 Tonnen schweren Holzelemente übernahm. Zum Einsatz kamen Krane mit bis zu 200 Tonnen maximaler Traglast. Ausgerüstet mit teleskopierbaren Auslegersystemen und sogenannten Klappspitzen konnten Einsatzhöhen jenseits von 100 Metern erreicht werden. Im Wesentlichen setzt sich der Turm aus 16 Leimholzpfählen, die mit zehn elliptischen Ringen und 80 Diagonalstreben ausgesteift sind, zusammen. Zum Einsatz kamen aber auch Bühnen mit Arbeitshöhen von mehr als 40 Metern. Und wenn das nicht reichte wurden vom Kranhaken abgehängte Arbeitskörbe zum Einsatz gebracht. Bei Bedarf leisteten diese auch für Journalisten wertvolle Dienste. „Schwindelfreiheit vorausgesetzt, konnte so der Baufortschritt aus luftiger Höhe beeindruckend dokumentiert werden“, berichtet Caruso, der sich auch über die mediale Präsenz freut. Ein Gustostück in Sachen Hebetechnik wird übrigens noch Mitte Mai zu erleben sein. Denn auf die Frage, was denn das schwierigste gewesen sei, meinte der Kranfahrer Ende April, das werde erst noch kommen. Nämlich dann wenn in  81 Metern Höhe die  19 Meter hohe und drei Tonnen schwere Antenne eingehoben wird. Da wird’s dann auch für den samt Wippspitze 101 Meter langen Ausleger knapp. Doch wenn die Berechnungen der Ingenieure halten, wird auch das gelingen.