Pressemitteilung

Brückentausch mit Zug-Schub-Verbund

Bereits 2021 erhielt Felbermayr den Auftrag für die Demontage der alten und die Montage der neuen Eisenbahnbrücke über die Peene bei Demmin. Dabei beschritten die Felbermayr-Spezialisten vom Bereich Engineered Solutions im April dieses Jahres ganz neue Wege.

Der Austausch der alten Eisenbahnbrücke bei Demmin in Mecklenburg-Vorpommern ist ein zentrales Projekt der Modernisierung der Bahnverbindung zwischen Berlin und Stralsund. Der Brückenaustausch aber war eine echte Herkulesaufgabe und forderte dem Felbermayr-Team eine gehörige Portion ingenieurstechnischer Kreativität ab. „Dieses Projekt war äußerst komplex, denn wir mussten ganz neue Wege beschreiten. Am Ende realisierten wir jetzt eine weltweit wohl einzigartige Lösung bei einem solchen Brückenersatzbau“, so Bereichsleiter Kees Kompier.

Bei Brücken, die über Wasserwege führen, werden bei Neu- oder Ersatzbauten vielfach Pontons eingesetzt. Dabei wird im Fall eines Brückenaustauschs zunächst die alte Brücke aus- und danach die neue, vormontierte Brücke eingeschwommen. „Dieses Verfahren“, so führt Kees Kompier weiter aus, „war bei diesem Projekt praktisch nicht zu realisieren. Darum arbeiteten wir ein innovatives Konzept aus, bei dem wir auf den Einsatz konventioneller Technik verzichten konnten. Außerdem ist es damit möglich die Demontage der alten und die Montage der neuen Brücke in einem Zug abzuwickeln."

Was sich bei Kees Kompier so nüchtern anhört, war in der Realität eine ebenso komplexe wie faszinierende Ingenieursleistung: Dabei wurde die alte rund 54 Meter lange Brückenkonstruktion mittels eines Schwerlast-Stapelsystems auf das Niveau des am Nordufer der Peene lagernden 770 Tonnen schweren und 84 Meter langen Brückenneubaus angehoben. Der neue Brückenüberbau wurde dann mittels SPMT an die alte Brücke herangefahren. Anschließend wurden die beiden Brücken durch ein Team von Schweißspezialisten miteinander verbunden. Danach begann die heiße Phase des Brückenaustauschs. Am Nordufer zogen hydraulische Litzenheber die nun fast 140 Meter lange und rund 1050 Tonnen schwere Gesamtkonstruktion über Gleitlager auf die Nordseite der Peene, während auf der Südseite das Verschubsystem den Koloss weise in 5,7-Meter-Schritten über den Fluss schob. Quasi ein Schwerlast-Zug-Schub-Verband mit kolossalen Kräften. Als die alte Brücke schließlich weit genug auf das Südufer gelangt war, wurde auch diese mittels einer Tragschnabelkonstruktion auf mitrollenden SPMT-Modulen gelagert. Nach diesem ausgesprochen komplexen und innovativen Transportakt mutete die abschließende Montage des neuen Brückenüberbaus dann eher routiniert an. Nachdem die beiden Brücken wieder getrennt worden waren, wurde der Neubau mithilfe des Schwerlast-Stapelhubsystems auf die Brücken-Widerlager abgesetzt. Nach Beendigung der Gleisbauarbeiten hatte der Schienenverkehr termingerecht Anfang Juli auf diesem Bahnlinienabschnitt seinen Betrieb wieder aufnehmen können. „Ich bin wirklich sehr stolz darauf, mit meinem Team von Felbermayr Engineered Solutions diese Lösung erfolgreich eingesetzt zu haben. Damit haben wir mit einer intelligenten und zeitsparenden Lösung die Brücke aus- und eingeschoben“, so Kees Kompier abschließend.​​​​​​​


Die Felbermayr Transport- und Hebetechnik GmbH & Co KG ist Teil der Felbermayr Holding GmbH mit Firmensitz in Wels/Österreich. Diese ist mit 75 Standorten in 19 Ländern Europas vertreten. Aktuell beschäftigt die Unternehmensgruppe Felbermayr rund 2.600 Fachkräfte, welche 2021 einen konsolidierten Nettoumsatz von rund 552 Millionen Euro erwirtschafteten. Spezialisiert ist das Unternehmen auf Spezial- und Schwertransporte, Mobilkran- und Arbeitsbühnenvermietung, Heavylifthandling sowie Tief- und Hochbautätigkeiten.

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