Felbermayr-Schwerlastschiff "Horst Felix" im Löscheinsatz Slider

Felbermayr-Schwerlastschiff "Horst Felix" im Löscheinsatz

 

21. April 2016 | Markus Lackner

Mitte März war auf der Donau bei Enns ein Tankschiff in Brand geraten. Durch das umsichtige Handeln von Felbermayr-Mitarbeitern konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden. Möglich war das durch den Einsatz einer Baggerschaufel als Löschgerät.

„Wir waren gerade mit Arbeiten an einem Passagierponton bei Mauthausen beschäftigt", erklärt der technische Leiter des Felbermayr-Wasserbaus Ulrich Feirer. Als der Kapitän Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Polizei mit Blaulicht stromab bemerkte, kam das stark qualmende Tankschiff auch schon in den Sichtbereich des Schiffsführers des Felbermayr Schiffes „Horst Felix".

Löschangriff mit Baggerschiff

Noch während die Feuerwehr mit den Vorbereitungen zum Löscheinsatz beschäftigt war, reagierte der Kapitän, fuhr rückwärts zur Einsatzleitung und bot seine Hilfe an. Blitzschnell war der Einsatzleiter der Feuerwehr auf die „Horst Felix" zugestiegen und sie näherten sich dem havarierten Schiff. „Zu diesem Zeitpunkt brannte es bereits lichterloh aus dem Motorraum", schildert Feirer die dramatischen Minuten. Das Schiff hatte 340.000 Liter Treibstoff geladen. Jetzt war rasches Handeln gefragt, um eine größere Umweltkatastrophe zu verhindern. Dunkler Rauch stieg auf, als die „Horst Felix" das Schiff erreichte. Der Maschinist des Baggers tauchte den Löffel tief in die Donau und schöpfte so mit einem Mal acht Kubikmeter Wasser aus dem Fluss, schwenkte auf die andere Seite und ließ das Wasser schwallartig mit einem Mal über der Kajüte niederprasseln. Der Brand war weitgehend gelöscht und ein Übergreifen der Flammen auf den Treibstoff verhindert. Aus Sicherheitsgründen wiederholte der Baggerführer den Vorgang noch einige Male, bis der Einsatzleiter der Feuerwehr Brand aus an die Kameraden meldete. Alle drei Mitglieder der Schiffsbesatzung konnten gerettet werden, sie blieben unverletzt.

Technischer Defekt als Brandursache

In weiterer Folge wurde das havarierte Schiff, backbordseitig von der „Horst Felix", verheftet. So gesichert konnten die Einsatzkräfte einen ersten Lokalaugenschein auf dem noch qualmenden Schiff machen. „Ersten Untersuchungen zufolge wurde als Brandursache ein technischer Defekt im Maschinenraum angenommen", sagt Feirer.

Abschließend wurde auf Weisung der Obersten Schifffahrtsbehörde das gelöschte und gesicherte Schiff in den etwa 15 Kilometer stromaufwärts gelegenen Tankhafen in Linz überstellt. Nach Ansicht der Einsatzkräfte wäre ohne den spontanen Rettungseinsatz der Felbermayr-Mannen auch ein größerer Schaden mit Umweltfolgen nicht auszuschließen gewesen. Feirer und seine Kollegen vom Wasserbau beurteilen den Rettungseinsatz allerdings pragmatisch: „Wir sind im Sinne der Wasserstraßen-Verkehrsordnung der Hilfeleistungspflicht nachgekommen". Wie auch immer, die bewiesene rasche Auffassungsgabe und das Improvisationstalent der „Löschmannschaft vom Baggerschiff" haben auf jeden Fall auch das Ihre zum gelungenen Löschangriff mit der Baggerschaufel beigetragen.

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