Schiene, Straße, Wasser - 290 Tonnen Trafo transportiert
10. August 2009 | Markus Lackner
Die erste Etappe führte den 290 Tonnen schweren Transformator mittels 32-achsigem Tragschnabelwaggon vom Ladeort im steirischen Weiz - Aufgrund der Dimensionen via Wien - bis in den Felbermayr-Schwerlasthafen nach Linz. Dort wartete das zwölf Meter Lange, vier Meter breite und 4,6 Meter Hohe Schwergut auf die Weiterreise mittels Binnenschiff. "Ein durchgehender Transport auf der Schiene bis nach Vorarlberg war wegen der großen Abmessungen auf der durch die Alpen führenden Transportstrecke nicht möglich", kommentiert Georg Schlederer vom verantwortlichen Felbermayr-Bereich ITB (Internationale Tieflader-Bahntransporte).
Im Anschluss an den Umschlag des Transformators vom Kai in das Binnenschiff erfolgte ein elf-tägiger Transport bis zum schweizerischen Auhafen bei Basel. "Zwischenzeitlich wurde der leere 32-Achser nach Basel mobilisiert", wodurch ein direkter Umschlag vom Binnenschiff auf den 32-achsigen Tragschnabelwaggon möglich gewesen sei, begründet Schlederer das Vorgehen.
Für die rund 140 Kilometer Lange Bahnstrecke von Basel nach St. Margarethen in der Schweiz war der Transport vier Nächte unterwegs. Das war notwendig um den Personenverkehr mit der Transportbreite von vier Metern nicht zu behindern. Nach der Ankunft in St. Margarethen wurde der Transport von der ÖBB übernommen und als Sondergüterzug bis zum Bahnhof Rankweil in Vorarlberg transportiert.
Für die letzte Etappe musste der Trafo aufgrund eines fehlenden Gleisanschlusses im Umspannwerk Meiningen auf den Verkehrtsträger Straße umgesetzt werden. "Beim sogenannten Umsetzten wird der Transformator mittels waggoneigener Hydraulik auf Holz abgesetzt, anschließend werden die entlasteten 32-achsigen Schienenfahrwerke durch 24-achsige Straßenfahrwerke ausgetauscht. Weiters wurde der nun 81 Meter lange, vier Meter breite und 589 Tonnen schwere Transport des Nächtens vom Bahnhof Rankweil in das Umspannwerk Meiningen transportiert", erklärt Schlederer und ergänzt das auch einige Verkehrsschilder vorübergehend zu entfernen gewesen seien sowie ein spezieller "Fly-over" über eine Brücke gelegt werden musste, da das Brückentragwerk nicht ausreichend dimensioniert war.
Die Fundamentstellung des Transformators erfolgte schlussendlich, nach sechs Wochen langer Reise, mittels sogenanntem "Querverzug". Ohne die ausgezeichnete Kooperationsbereitschaft des Auftraggebers STA sowie dem Endabnehmer der VKW sowie der Österreichischen und der Schweizer Bundesbahnen und der Vorarlberger Landesregierung sei ein derart komplexer Transport nicht möglich, bemerkt Schlederer und freut sich über die gute Zusammenarbeit.