Startschuss für Sanierung der Luegbrücke
20. Dezember 2023 | Lucia Reinsprecht
Die Anlagenverhältnisse und die Brücke selbst stellen von jeher eine große Herausforderung in Sachen Betrieb und Erhaltung dar, das Bauwerk verläuft zu einem großen Teil entlang eines bis zu 50 Grad steilen steinschlaggefährdeten Hanges“, beschreibt Felbermayr-Bauleiter Markus Winkler die Gegebenheiten vor Ort, die auch für die Arbeiten am Instandhaltungsweg eine besondere Herausforderung darstellen.
Steinschlag gefährdet Bauarbeiten
„Das Gelände unterhalb der Brücke ist wegen Steinschlags großteils Sperrgebiet“, führt Winkler aus. Um also überhaupt mit den ersten Arbeiten an dem Weg beginnen zu können, waren vorab umfangreiche Steinschlagschutzmaßnahmen notwendig. Knapp acht Monate wurde dafür an der Einbringung eines rund 1.000 Meter langen und bis zu acht Meter hohen Steinschlagschutzzaunes direkt an der Böschung gearbeitet. Zudem wurde ein rund 2.000 Meter langer Abrollschutzzaun installiert und rund 5.000 Quadratmeter Felsvernetzung verbaut. Insgesamt 500 Helikopterflüge waren nötig, um Materialien sowie Gerätschaften in das teils schwer zugängliche Gebiet zu bringen. Rund 20 Spezialisten des Felbermayr-Spezialtiefbaus waren für die Anbringung der Schutzverbauungen im Einsatz. Etwa 9.000 Laufmeter Felsnägel wurden in den Fels gebohrt, um die Sicherungsmaßnahmen im Hang zu verankern. Ein Drahtseilakt, den die erfahrenen Facharbeiter souverän meisterten.
Umfangreiche Baugrunderkundungen
Wichtiger Teil der Planung für die Generalsanierung stellen auch umfangreiche Baugrunderkundungen dar. „Wir bohren dazu an manchen Stellen in bis zu 130 Meter Tiefe“, erläutert Winkler und fügt hinzu, dass die Bohrungen im Abstand von je 30 Metern stattfinden. Über 50 Bohrungen geben Aufschluss über die Geologie und zeigen, welche Sicherungsvarianten für die Sanierungsarbeiten zu wählen sind.
Sukzessives Vorankommen
Es sei laut Winkler ein „Schritt für Schritt“-Vorankommen, mit sich stetig veränderndenGegebenheiten und dementsprechendneuen Anforderungen. Da direkt unter der Autobahnbrücke Sprengungen kaum möglich sind, wird das Gesteinsmaterial vor allem mit Hydromeißeln „bewehrten“ Baggern abgetragen. Die bis zu zehn Meter hohen Wegböschungen bei der Herstellung des Betriebs- und Erhaltungsweges, welcher entlang der bis zu 55 Meter hohen Brückenpfeiler läuft, sind mit bis zu 30 Meter langen Stabankern und Mikropfählen zu stabilisieren. Die Wegböschungen im Steilhang werden indes mittels vernagelten Spritzbetonwänden gesichert. Dafür werden etwa 2.300 Kubikmeter Spritzbeton und 40.000 Laufmeter Nägel verbaut. „Mehr als die Hälfte des Weges ist bereits fertiggestellt“, erklärt Winkler ehrfürchtig vor den Leistungen seiner Mitarbeiter und ist zuversichtlich, dass dieser besondere Auftrag zeitgerecht zur Fertigstellung komme. Auch unfallfrei solle er bleiben. Mit umfangreichen Maßnahmen werde jedenfalls alles dafür getan.