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Autoklav für Flugzeugindustrie transportiert

 

11. April 2012 | Markus Lackner

Die lange Reise eines Heißluftofens wie er zur Herstellung von Flugzeugteilen verwendet wird begann Anfang des Jahres. Transportiert wurde der so genannte „Autoklav“ von Deutschland via Binnenschiff bis Aschach an der Donau. Dort angekommen, wurde der Druckerhitzer auf ein Straßenfahrzeug umgeschlagen um anschließend, ähnlich einem Hindernislauf, in etwa 4 Tagen sein Ziel zu erreichen – Die Firma FACC unweit von Ried im Innkreis.

 „Die rund 100 Kilometer lange Strecke war alles andere als ein Spaziergang“, sagt Günther Wimmer vom Welser Transport- und Hebetechnikspezialisten Felbermayr und nennt die Gründe: „ Wir mussten vorübergehend Verkehrsschilder Lichtmasten und Zäune entfernen, Ampeln, Strom und Telefonkabel anheben und beinahe unbezwingbare Kurvenradien bewältigen“. Darüber hinaus waren aber auch noch einige Brücken, deren Traglast das Gesamtgewicht des Transportes von 212 Tonnen nicht hätten tragen können im Weg. „Diese Brücken wurden mittels „Fly-over“ überwunden. Dabei wird sozusagen eine Brücke über der Brücke errichtet, die nur an den beiden Enden am Widerlager (Fundament) der Brücke aufliegt.

Den nötigen Antrieb für den etwa 18 Meter langen und 6,5 Meter breiten Heißluftofen brachte ein Kraftpaket von ÖAF mit 800 PS auf die Räder. Als Schubmaschine diente eine Mercedes SK mit 530 PS. Das Gewicht des Reaktors von 133 Tonnen ruhte auf einem Tieflader, verteilt auf 12 Achsen. So ausgerüstet brachte es die Transportkolonne auf rund 40 Meter Länge.

Für das Entladen und die endgültige Positionierung auf dem Fundament kamen 2 Mobilkrane mit maximalen Traglasten von 500 und 250 Tonnen zum Einsatz. Für den Umschlag vom Schiff auf den Tieflader am Ausgangspunkt in Aschach war allerdings der traglaststärkste Raupenkran Österreichs im Einsatz, ein LR 1750 von Liebherr der seit mittlerweile 4 Jahren die Schwerstarbeit im Felbermayr Fuhrpark verrichtet. Eingesetzt werden musste der Stahlkoloss aufgrund einer Ausladung von 27,5 Meter.

Nach der Inbetriebnahme wird der Heißluftofen zur schonenden Trocknung von Triebwerksverkleidungen für Boeing und Airbus verwendet . „Schwerstarbeit für Leichtbauteile also“, kommentiert ein Felbermayr-Mitarbeiter den Transport und freut sich über das gelingen.