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BauTrans macht Angelika Beine

 

2. März 2010

Als Mitte November des Vorjahres mit dem Durchstich der zweiten Röhre des Pfändertunnels die Bohrarbeiten beendet waren stand das Vorarlberger Unternehmen BauTrans schon in den Startlöchern. Denn auch die Demontage und der Rücktransport, zum in Deutschland ansässigen Tunnelvortriebsspezialisten Herrenknecht, war eine gewichtige Herausforderung.

Es ist schon eine wirklich schwere Lady – mit 2.200 Tonnen Lebendgewicht bringt die liebevoll Angelika genannte Tunnelbohrmaschine auch das Transport- und Hebetechnikequipment des Lauteracher Unternehmens BauTrans ins schwitzen. „Schon für den Transport unseres Raupenkranes mit 300 Tonen Traglast waren 24 LKW-Ladungen nötig“, erklärt BauTrans Geschäftsführer Christoph Nüßler die kleinste logistische Herausforderung. So richtig zur Sache ging es für den orangefarbenen BauTrans-Fuhrpark dann mit dem größten Einzelteil der Tunnelbohrmaschine aus dem Hause Herrenknecht, dem Schneiderad. Um dieses 200 Tonnen schwere Präzisionsteil mit einem Durchmesser von 12 Metern in transportfähige Happen zerlegen zu können musste es zunächst in einem Stück von der 200 Meter langen Tunnelbohrmaschine demontiert werden.

Doch Spezialisten Know-how war auch in Bezug auf den begrenzten Lagerplatz auf der Baustelle nötig: Während der Demontage der Tunnelbohrmaschine am Südportal des Pfändertunnels habe keine Möglichkeit für eine Zwischenlagerung bestanden,erklärt Nüßler. Letztendlich waren dadurch mehr als 100 Schwertransporte „Just in time“ von der Baustelle in das 250 Kilometer entfernte Herrenknecht Werk in Schwanau (D) nötig. Bedenkt man, dass bei Transporten dieser Größenordungen nicht einfach der Zündschlüssel umgedreht und losgefahren werden kann, sondern auch zahlreiche Genehmigungen nötig sind, wird klar vor welchen Herausforderungen die BauTrans-Mannen standen. Für die größeren Transporte wie beispielsweise den Bohrkopfantrieb mit einem Gewicht von 100 Tonnen und einer Breite von sechs Metern schwärmen auch „Streckenscouts“ aus. „Diese müssen die Strecken umfassend auf mögliche Kurvenradien und sonstige Hindernisse wie Baustellen und Brücken mit zu geringer Traglast prüfen“, erklärt Nüßler dem mit zunehmendem Maß auch Kreisverkehre Sorgenfalten auf die Stirn bringen.

Eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Monteuren der Arge-Pfändertunnel und dem im Sinne von Tunnelvortriebstechnik sämtliche Geologien beherrschenden Unternehmen Herrenknecht, konnte der Terminplan eingehalten werden. Somit war die Baustelle mit Ausnahme des Raupenkrans Ende Jänner „Besenrein“. Der Raupenkran sei laut Nüßler noch für einige weitere Hubarbeiten auf der Baustelle benötigt worden, wird aber auch in den nächsten Wochen die Heimfahrt antreten.

Im Juni 2013 werden voraussichtlich beide Röhren den Vollbetrieb aufgenommen haben und somit die Umfahrung von Bregenz endgültig fertig gestellt sein.