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Erosionsschutz für Donaudelta in Rumänien

 

10. Oktober 2012 | Markus Lackner

Seit Juli ist das auf Wasserbau spezialisierte Felbermayr-Tochterunternehmen Reinhold Meister für Maßnahmen zur Ufersicherung entlang des Sulinakanals in Rumänien im Einsatz. Die Baustelle befindet sich inmitten des Donaudeltas und liegt etwa 25 km vor der Donaumündung ins Schwarze Meer.

Primär gehe es bei dem „Bank protection on Sulina Channel – Contract C1“ genannten Projekt um Ufer- und Böschungsschutz. „Unser Gewerk betrifft vorwiegend die Profilierung und Festigung der Ufer auf einem etwa 15 km langen Teilstück des Sulinakanals zum Schutz vor Erosion“, erklärt Projektleiter Reinhold Meister. Aber auch die Errichtung eines etwa neun Kilometer langen Uferbegleitweges steht im Auftragsverzeichnis der Reinhold Meister Wasserbau GmbH.

„Bis zur Fertigstellung im Dezember werden wir ungefähr 130.000 t Wasserbausteine und 55.000 qm Sandmatten verbaut haben“, nennt Meister einige Eckdaten zum Projekt. „Aufgrund des unwegsamen Geländes im Donaudelta müssen alle Geräte und Baumaterialien per Schiff angeliefert werden“, berichtet Meister über eine Besonderheit der Baustelle. Im Falle der Wasserbausteine sind somit bis zu acht Schuten gleichzeitig für den Materialtransport unterwegs. Die beiden Steinbrüche liegen in 30 und 150 km Entfernung. Dadurch sind auch Fahrzeiten von vier Tagen keine Seltenheit. Da das Material aber auch vorgegebene Spezifikationen erfüllen muss, sei das laut Meister in Kauf zu nehmen.

Zum Einsatz kommen weiters drei Baggerpontons mit 70 t schweren Geräten aber auch Langstielbagger sind vor Ort. Darüber hinaus sind auch Mattenverleger für das Verlegen von Sandmatten im Einsatz. Dazu Meister: „Üblicherweise werden für den Bau solcher Dämme sogenannte Faschinen, also Reisigbündel aus Holz, verwendet. Da aber dem Naturschutzgebiet Donaudelta die Entnahme der benötigten Mengen nicht zumutbar ist haben wir im Sinne von „Value Engineering“ den Einsatz von Sandmatten vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um zweischichtiges, mit Granulat gefülltes, Bauvlies.“ Dieses System kommt übrigens erstmals in Rumänien zum Einsatz.

Notwendig wurde das Projekt aufgrund der zunehmenden Verlandung des Deltas durch Sedimente. Derzeit käme es nicht selten vor, dass Schiffe im Schlamm schlichtweg stecken bleiben, erklärt Meister. Viele Wracks an den Ufern seien stille Zeugen davon. Da das Donaudelta auch ausgewiesenes Naturschutzgebiet ist, wird in Ergänzung auf die Anforderungen der Schifffahrt auch auf den Erhalt der Flora und Fauna großer Wert gelegt. Eine enge Zusammenarbeit mit den Umweltschutzbeauftragten des Landes Rumänien steht deshalb auch bei der praktischen Umsetzung des Auftrags immer im Vordergrund.