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Felbermayr-Spezialtiefbau auf urbanem Einsatz

 

25. Februar 2014 | Markus Lackner

Rund zwei Monate arbeiteten Mitarbeiter des Felbermayr-Spezialtiefbaus an der Sanierung und Sicherung der vier Portalstützmauern des Laaerbergtunnels in Wien. Dazu wurden in Rekordzeit zusammen mit dem ARGE-Partner Porr Grundbau rund 10.000 Laufmeter Anker verbaut. Anfang März konnte die an der A23 gelegene Baustelle abgeschlossen werden.

Während üblicherweise exponierte Felswände und Böschungen sowie schwierige Baugrubensituationen das Aufgabengebiet der speziell ausgebildeten Mitarbeiter des Felbermayr-Spezialtiefbaus darstellen, war es in Wien die Sicherung von Stahlbetonstützmauern an der A23. Über 100.000 Autofahrer sind täglich auf der stark befahrenen Südosttangente unterwegs. Das brachte einen erheblichen logistischen und organisatorischen Mehraufwand mit sich. „Um größeren Verkehrsbehinderungen vorzubeugen, durfte mit den schweren Gerätschaften nur nachts zwischen 21:00 Uhr und 05:00 Uhr und an den Wochenenden bis längstens 09:00 Uhr früh gearbeitet werden. Tagsüber mussten alle Fahrspuren für den Verkehr freigegeben werden“, informiert Bauleiter Stefan Sturm. Um den engen Terminplan einhalten zu können, war eine exakt abgestimmte Zusammenarbeit von Mitarbeitern aus den drei Spezialtiefbau-Niederlassungen Salzburg, Stams und Lienz sowie dem Geschäftsfeld Transport und Hebetechnik erforderlich.

Im Wesentlichen bestanden die Arbeiten im Setzen von insgesamt rund 600 Ankern zum Sichern der vier, rund 400 Meter langen,  Portalstützmauern des Laaerbergtunnels, direkt unterhalb des Verteilerkreises Favoriten. Um die Arbeiten rasch voranzutreiben, waren bis zu fünf Bohrgeräte gleichzeitig im Einsatz. „Um die definierten Ankerpunkte an den maximal zwölf Meter hohen Mauern zu erreichen, wurden die Bohrplattformen mittels Ladekrane hochgehoben“, erklärt Sturm. Für den Höhenzugang der Arbeiter kamen bis zu zehn Gelenkteleskop- und Scherenhebebühnen der Felbermayr-Niederlassung Lanzendorf zum Einsatz. Für das Setzen der Anker wurden Bohrungen mit Längen von 15, 16 und 18 Metern hergestellt. Diese Tiefen waren nötig, um die bis zu einem Meter dicken Stahlbetonstützmauern, und den dahinterliegenden Drainagekörper durchdringen zu können sowie eine optimale Kraftübertragung in den tragfähigen Untergrund zu gewährleisten. Um mit den langen Stabankern das festgelegte Lichtraumprofil, der für den Verkehr freizuhaltenden Fahrspur, nicht zu beeinträchtigen, wurden die Stabanker gemufft. Vor dem Einführen der Anker wurden die zum Teil verrohrten Bohrungen mit 100 Kilogramm Zementsuspension verfüllt, sodass eine saubere Einbringung der Anker sichergestellt werden konnte. Als Anker wurden entsprechend den technischen Erfordernissen Stab- und Litzendaueranker mit einer Nutzungsdauer von 100 Jahren eingesetzt. Nach der Primärverpressung, dem darauffolgenden Nachverpressen und dem Aufsetzen des Ankerkopfes wurden die aus drei Litzen beziehungsweise Einzelstäben bestehenden Anker mittels Hydraulikpresse vorgespannt. Das Einheben der mitunter schweren Pressen erfolgte mit einem flexiblen Miniraupenkranen der Felbermayr-Hebetechnik. Dabei wurde für das Erreichen einer Vorspannkraft von rund 50 Tonnen auf Hundertstel Millimeter genau gearbeitet. „Damit wird zum einen die erforderliche Kraftübertragungskapazität des Ankers im Untergrund gewährleistet, als auch die etwa 40 Jahre alten Stützmauern vor Beschädigungen durch zu hohen Druck bewahrt“, erklärt Sturm. Mit Anfang März konnten die Arbeiten, bereits vor dem festgelegten Endtermin, erfolgreich abgeschlossen werden.