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Kolonnenverkehr nach Burghausen

 

24. April 2012 | Markus Lackner

In Kooperation mit dem Tochterunternehmen BauTrans transportierte Felbermayr Mitte April drei rund vierzig Meter lange Kolonnen von Steinhaus bei Wels in das rund 140 Kilometer südlich davon gelegene Werk der Wacker Chemie in Burghausen (D).

Schon beim internen Verfahren auf dem Betriebsgelände Ende März bekamen die Transporteure einen Eindruck von den Dimensionen der zu transportierenden Behältnisse: „Dabei ging es um das Ausbringen der Kolonnen von der Fertigungshalle und das Verfahren zum Bearbeitungsplatz“, sagt Jürgen Steinbrecher von der zuständigen Felbermayr-Transportabteilung in Wels. Dort angekommen wurden die Stahlkomponenten für die finale Oberflächenbehandlung mit zwei Mobilkranen im Tandemhub abgeladen.

Den Beginn der Transporte in das sogenannte „Bayerische Chemiedreieck" machte ein zylindrischer, der Länge nach getrennter, Reaktor. „Mit Längen von 33,5 und 37,5 Metern waren die Bauteile mit einem Durchmesser von 3,6 Metern noch immer beeindruckend und brachten 45 beziehungsweise 75 Tonnen auf die Waage“, schildert Steinbrecher die herausfordernden Dimensionen. Transportiert wurden die Stahlkomponenten Zug um Zug mittels 12-achsigem Anhänger der durch einen bis auf 21 Meter ausziehbaren Distanzträger den Längen der Ladegüter angepasst werden konnte.

Für den dritten Transport kam eine sogenannte Hub-Hebelkesselbrücke zum Einsatz. „Dieses Transportfahrzeug der Firma BauTrans ist in Österreich einzigartig und kann das Ladegut bis zu 1,5 Meter hoch anheben.“ Eine Eigenschaft die in Kombination mit engen Kurvenradien und Leitschienen auch häufig zum Einsatz kam. Ein weiterer Vorteil dieses auch als Schnabelbrücke bezeichneten Equipments ist die Möglichkeit des freitragenden Transports. „Dabei wird die Verbindung der hinteren und vorderen Achsen lediglich durch die Ladung selbst sichergestellt", erklärt Steinbrecher. Eine Variante die für den Transport der 41,19 Meter langen und mehr als vier Meter breiten Kolonne auch zum Einsatz kam. Inklusive Zugmaschine erreichte der Transport eine Länge von mehr als 73 Metern und eine Breite und Höhe von rund fünf Metern. Bei diesen Dimensionen ist es leicht vorstellbar, dass auch zahlreiche Verkehrszeichen und Ampelanlagen entfernt werden mussten. Eine Tatsache die viel Zeit in der Detailplanung in Anspruch nimmt und auch während des Transports ein professionelles Teamwork aller beteiligten Unternehmen voraussetzt.

Ergänzend zu den drei großen Transporten wurden auch noch fünf kleinere Transporte mit bis zu 38 Meter langen Anbauteilen vom österreichischen Anlagenbauunternehmen Kremsmüller nach Burghausen transportiert. Ein hohes Maß an technischer Perfektion wird ergänzend zum Transport auch noch das Einheben des auf zwei Teile transportierten Reaktors erfordern. Fertig montiert wird er eine Höhe von mehr als siebzig Metern erreichen und bleibt somit dem 79 Meter hohen Turm der Pfarrkirche von Burghausen nur knapp unterlegen. Im Anschluss wird noch die 41 Meter lange Kolonne punktgenau auf ihren Bestimmungsplatz gesetzt. Die Hubarbeiten werden übrigens mit einem LR 1750 Raupenkran von der Felbermayr-Projektabteilung abgewickelt.