Maßnahmen zum Artenschutz vor Neubau Kraftwerk Traunfall
21. Mai 2025 | Susanne Winter
Philipp Öllinger, Bauleiter bei Danner Landschaftsbau, betont die Wichtigkeit dieser Schritte: „Die Schutzvorkehrungen für die Amphibien sind ein fundamentaler ökologischer Beitrag vor dem Start der Hauptbauarbeiten, damit die Energie AG das geplante und behördlich genehmigte Bauprojekt beim Wasserkraftwerk Traunfall durchführen kann.“ Die ökologische Bauaufsicht stellt die bescheidmäßige Umsetzung ökologisch relevanter behördlicher Auflagen während der Bauphase sicher. Der Bau startet nachdem die angelegten Fangfelder reptilien- und amphibienfrei sind.
Folien und Zaun-Kübel-Methode
Öllinger erläutert das Vorgehen zur Umsiedlung: „Es müssen im Vorfeld die Amphibien und Reptilien, wie zum Beispiel Frösche, Eidechsen und Schlangen, abgesammelt werden. Das erfolgt mit der sogenannten temporären Zaun-Kübel-Methode.“ Dafür wurden die rund 13 Kilometer langen Amphibienschutzzäune um die Baufelder und entlang der Baustraßen errichtet und das Areal in kleinere Abschnitte unterteilt. Der Zaun, bestehend aus einem speziellen Kunststoff-Gewebe, hat eine fertige Höhe von 45 Zentimetern. „Das Gelände stellt uns dabei immer wieder vor Herausforderungen“, so Öllinger.
Zur Sammlung der Tiere dienen um die 600 Kübel, die entlang des Zaunes sowie innerhalb der Fangfelder ebenerdig eingegraben wurden. Die darin gesammelten Tiere werden behutsam in die neuen Ersatzlebensräume umgesiedelt. Tägliche Kontrollen sichern die vollständige Erfassung der Lebewesen.
Zusätzlich legten die Mitarbeiter von Danner mehr als 150 Schlangenbleche aus Teichfolie als Verstecke aus. „Ein Ökologe kontrolliert regelmäßig, ob sich darunter Schlangen befinden, und siedelt diese um“, ergänzt Öllinger. Nach der Baufreigabe werden die Zäune in den Fangfeldern wieder entfernt. Die Außenzäune und Zäune entlang der Baustraße bleiben bis zum Bauende, um eine erneute Zuwanderung der Tiere in die Baufelder zu verhindern.
Mehr als 80 Ersatzhabitate
Als landschaftsökologische Ausgleichsmaßnahme zur generellen Lebensraumverbesserung für die Herpetofauna errichtet Danner Landschaftsbau mehr als 80 Ersatzhabitate. Diese umfassen:
- Eiablagehaufen
- Legsteinmauern
- Holzstapel
- Ast- und Wurzelstockhaufen
- Kleinstgewässer