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Rohrsanierung für Wasserkraftwerk

 

13. Juni 2014 | Markus Lackner

Beginnend mit Mai waren Mitarbeiter der Felbermayr-Abteilung Rohrsanierung mit dem revitalisieren eines 2.400 Meter langen Stollens beauftragt. Ende Juni konnten die Arbeiten für das niederösterreichische Wasserkraftwerk Opponitz abgeschlossen werden.

Vor etwa einem Jahr wurde der Felbermayr-Bereich Tiefbau um die Abteilung Rohr- und Leitungssanierung erweitert. Damit werden nunmehr vom Welser Familienunternehmen auch moderne Verfahren zur Kanal-, Leitungs- und Schachtsanierung angeboten. Ergänzend zum sogenannten „Berstlining“, bei dem in einem Arbeitsschritt bestehende Rohre durch ein neues ersetzt werden kommt auch das sogenannte Relining zum Einsatz. „Dabei werden in bestehende Rohre neue Rohre eingebaut und der Zwischenraum mit einer speziellen Emulsion verfüllt“, erklärt Bauleiter Michael Walzel das System welches auch für das Kraftwerk Opponitz zur Anwendung kam.

Nach mehr als 90 Jahren Betrieb sind die bestehenden Betonrohre des Kraftwerks teils undicht und somit Sanierungsbedürftig. Konkret betrifft das einen etwa 2.400 Meter langen Stollen der von Göstling kommend nach Opponitz führt. „Aufgrund des gut dimensionierten Stollendurchmessers von mehr 2,5 Metern konnten wir uns für das Reliningsystem entscheiden“, erklärt Walzel. Im Gegensatz zu einem Neubau der Zuleitung sind damit Kosteneinsparungen von bis zu 300 Prozent möglich.

Aufgrund des hügeligen Voralpengebietes und den damit verbundenen schmalen und zum Teil unbefestigten Zufahrtswegen zur Baustelle wurde für die Rohre ein Zwischenlagerplatz eingerichtet. Von dort wurden die Bauteile dann Just in time zur Baustelle transportiert. „Wir konnten maximal zwei Rohre auf der Baustelle lagern“ ergänzt Walzel. In weiterer Folge wurden die aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigten Rohre von einem Radlader übernommen und die letzten hundert Meter bis zur Stollenöffnung transportiert. Anschließend wurden sie von einem modifizierten Kompaktstapler in das bestehende Rohr eingeführt. Auf diese Weise wurden innerhalb von acht Wochen etwa 400 Rohre in den bestehenden Stollen eingeführt. Der Abstand vom bestehenden Schacht zum neuen Rohr beträgt dabei nur wenige Zentimeter. Erfahrung und Sorgfalt der Mitarbeiter seien dabei ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs, berichtet Walzel. Denn die Rohre sind immerhin bei einem Durchmesser von 2,5 Meter sechs Meter lang und wiegen 3,6 Tonnen; dementsprechend schwer sind sie zu manipulieren. Dass zum ineinanderstecken der Rohre über eine Dichtlippe ebenfalls großes Know-how nötig ist sei selbsterklärend. Schließlich betragen die möglichen Toleranzen nur wenige Millimeter. „Für einen korrekten Sitz wird der Abstand zwischen dem alten Schacht und dem neuen Rohr anschließend noch mit einer speziellen Betonemulsion ausgegossen“, erklärt Walzel. Als letztes werden die Fugen zwischen den Rohren noch mit Laminatgewebe abgedichtet. Auftraggeber für das zusammen mit einem Arge-Partner realisierte Projekt war die Wien Energie.