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Rohrtransport für den Pipelinebau

 

1. Dezember 2009 | Markus Lackner

Seit 2008 bietet Felbermayr auch Rohrtransporte für den Pipelinebau an. Kürzlich hatte der Bereich mit weltweiten Einsatzgebieten sozusagen ein Heimspiel im Herzen Österreichs. Dabei wurden Rohre für das Teilstück einer Gasleitung zwischen Semmering und Bruck an der Mur verlegt. Zur Bewältigung von Steigungen mit bis zu sechzig Grad und mehr kamen die himmelblauen Spezialfahrzeuge gerade recht.

"Schlechtes Wetter machte den ohnehin schon schwierigen Einsatz nicht einfacher", sagt Hermann Dietzel von der Niederlassung Detmold in Deutschland. Dank vieler Spezialfahrzeuge haben es seine erfahrenen Mitarbeiter aber dennoch geschafft und das 65 Kilometer lange Teilstück zwischen Semmering und Bruck an der Mur noch im November weitgehend fertig stellen können.

Die insgesamt 4.000 Rohre wurden von Salzgitter per Bahn bis nach Kapfenberg transportiert und dort zwischengelagert. Für den Transport zur Baustelle wurden je fünf Rohre mit einem speziellen Bagger auf einen Lkw umgeladen. "Das verladen der Rohre erfolgt mit speziellen Vakuumhebegeräten", sagt Dietzel. Das sei sicherer und erfordere auch weniger Zeit als das umschlagen mit Ketten. Das Abladen auf der Baustelle erfolgt ebenfalls wieder mit einem "Vakuumbagger". Ergänzend zu den Eigenentwicklungen in Sachen eingesetzter Technik, sitzt auch bei den Mitarbeitern jeder Handgriff und so sind die Rohre innerhalb weniger Minuten auf ein geländegängiges Spezialfahrzeug verladen.

Schlechtes Wetter mit vielen Niederschlägen verwandelte die Trasse in einen "Abenteuerspielplatz" mit knietiefem Morast. Doch die Mitarbeiter nehmen´s wie´s kommt. Sie sind Extreme gewohnt und arrangieren sich mit jedem Wetter - ob Kälte in der Tundra, Sandstürme in der Wüste oder eben sinnflutartigen Regengüssen in Kapfenberg. Nicht zuletzt haben sie gerade deshalb die achtfach bereiften und angetriebenen russischen Militärfahrzeuge für die Anforderungen der Rohrtransporte umgebaut. Laut Dietzel schaffe man damit auch bei morastigem Untergrund Steigungen von vierzig Prozent und mehr. Die Praxis beweist es: wie auf Schienen fährt der Tatra, samt fünf Rohren mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen, einen mehrere hundert Meter langen Hang hinauf.

Doch das Schwierigste steht noch bevor. Im Februar, nach der Schneeschmelze, sind noch einige Kilometer Rohre durch ein Skigebiet hindurch zu verlegen. 2012 wird dann endgültig Gras über die Trasse gewachsen und die Transitleitung fertig gestellt sein.