Schwertransport für größtes Laufkraftwerk Deutschlands
20. April 2011 | Markus Lackner
Die Teams haben hervorragend zusammengearbeitet«, freut sich Günther Trauner von der Schwertransportabteilung in Wels der diese Abteilung seit 2007 auch leitet. Ausgangsort für den insgesamt etwa 950 Kilometer weiten Transport war der Standort der Andritz-Division für Generatorenbau im steirischen Weiz. Von dort ausgehend führte der Transport über die A2 Südautobahn nach Eisenstadt und weiter, über die A1, vorbei an Amstetten in den Schwerlasthafen nach Linz.
»Dank der sehr kooperativen Verantwortlichen seitens der Asfinag wurden die nötigen verkehrsleitenden Maßnahmen genehmigt«, sagt Trauner dessen Team, zusammen mit dem Transportbegleitungsservice Trummer aus Graz, im Vorfeld diverse Streckenstudien und Begehungen durchführte. Daraus wurde ein exakter Ablaufplan erstellt. Mit einer Länge von 7,76 Metern und einer Breite von 7,51 Meter war die Kuppel gefolgt von Stator und Rotor die größte zu transportierende Komponente. Schon die ersten 25 Kilometer vom Werk bis zur Autobahn hatten es in sich: »Das Ladegut war einen halben Meter breiter als die Straße, deshalb mussten alle Straßenpflöcke entfernt werden«, kommentiert Trauner. Darüber hinaus stellten sich auch zahlreiche Kreisverkehre dem Transport in den Weg, Ampelanlagen und Verkehrszeichen mussten demontiert werden. Noch schwieriger war es bei einigen Engstellen in den Orten. Dort entschieden wenige Zentimeter über das weitere Vorankommen des Transports. »Da waren wir echt am Limit, bemerkt Trauner voll Begeisterung über den letztendlich erfolgreichen Transport. Auch auf der Autobahn waren zahlreiche Verkehrslenkende Maßnahmen einzuplanen. So konnte beispielsweise auf der A2 zwischen Pinggau und Zöbern eine Baustelle nicht geräumt werden. Deshalb wurde auf der Gegenfahrbahn kurzfristig eine etwa zehn Kilometer lange Straßensperre für die Schwertransporte errichtet. Auf dieser war der Konvoi dann sozusagen als Geisterfahrer unterwegs. Nach rund 350 Straßenkilometern und zwei durchgefahrenen Nächten erreichte der Transport dann den Felbermayr Schwerlasthafen in Linz. Im Sinne der praktischen Umsetzung sei auch vor den Fahrern der Hut zu ziehen, schwärmt Trauner über das perfekt Teamwork: »Die sind echt super unterwegs gewesen!«
In weiterer Folge werden die drei Komponenten mittels Portalkran auf ein Binnenschiff umgeschlagen und via Donau und Rhein-Main-Donaukanal zum rund 600 Kilometer entfernten ZieIort nach Iffezheim transportiert. Dort sollen dann Lager, Rotor und Stator den reibungslosen Betrieb des fünften Generators garantieren und bei der Produktion von weiteren 122 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr ihren Beitrag leisten. Damit können rund 75.000 Menschen mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden. Insgesamt werden die fünf Generatoren dann pro Jahr 870 Millionen Kilowattstunden produzieren und somit vergleichsweise die Einwohner einer Stadt in der Größe von Bonn mit Elektrizität versorgen.