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Sondertransport für Power Tower

 

30. Oktober 2017 | Markus Lackner

Ende September transportierte Felbermayr zwei 30 Meter lange Behälter von Wels nach Graz. Ziel der Reise war der Power Tower im Grazer Stadtteil Reininghaus. Dort angekommen wurden die etwa 37 Tonnen schweren Warmwasserspeicher mittels Mobilkran eingehoben.

Der Beginn der Fernwärmeversorgung in der österreichischen Landeshauptstadt Graz geht bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Aktuell werden rund 30 Prozent des Bedarfs aus ökologischer Abwärme und Solarwärme gewonnen.

Eine wesentliche Säule bei der Wärmeaufbringung war schon bisher das Stahl- und Walzwerk Marienhütte im Stadtteil Reininghaus. Mit seinen Anlagen zur Wärmeauskoppelung und hocheffizienten Großwärmepumpen wurde schon bisher industrielle Abwärme aufbereitet und in das Grazer Fernwärmenetz eingespeist. Mit der Errichtung des sogenannten Power Towers hat das Unternehmen, zusammen mit der Energie Graz, einen weiteren wesentlichen Meilenstein geschaffen. Damit solle es gelingen, in einem neuen Stadtentwicklungsgebiet von Reininghaus rund 12.000 Bewohner mit alternativer Fernwärme zu versorgen. Voraussetzung dafür sind zwei 30 Meter lange Fernwärmespeicher mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Kubikmeter. Mit der Fertigung dieser Hightech-Speicher wurde das Welser Anlagenbauunternehmen Bilfinger VAM Anlagentechnik beauftragt.

30 Meter Ladegut mit starrer Kesselbrücke 

„Das war schon eine besondere Herausforderung“, kommentiert Clemens Felbermayr von der Felbermayr-Abteilung für Schwertransporte den Auftrag und zielt dabei auf den Einsatz der starren Kesselbrücke an. Damit ist es vor allem im Stadtgebiet von Graz, aufgrund des etwa 30 Meter langen und etwa 4,5 Meter breiten Ladeguts knapp hergegangen. Denn schließlich erreichte die Fahrzeugkombination inklusive Zugmaschine, Kesselbrücke und siebenachsiger Tiefladerkonfiguration eine Transportlänge von mehr als 52 Metern. „Aufgrund der Platzverhältnisse musste der letzte Kilometer mit einem Selbstfahrer (SPMT) absolviert werden“, sagt Felbermayr, dem besonders die Zufahrt zum Werksgelände schwierig erschien. Letztendlich erreichten die beiden Fernwärmespeicher aber planmäßig ihr Ziel auf dem Gelände der Marienhütte. 

Autokrane für Vorzeigeprojekt im Einsatz

Zum Einheben der beiden Behälter kamen ein LTM 1750 als Hauptkran und ein LTM 1100 als Nachführkran zum Einsatz. „Für die Kranung wurde zunächst die Hakenflasche des Hauptkrans am Behälterdeckel angeschlagen, dann wurde der Nachführkran am Behälterboden angeschlagen“, erklärt Felbermayr die Vorbereitungsarbeiten für die Kranung. In weiterer Folge wurden die Fernwärmespeicher mit dem Hauptkran hochgedreht und mit dem Nachführkran LTM 1100, der Behälterboden, nachgeführt. Nach Erreichen der vertikalen Position des Behälters wurde der Nachführkran abgeschlagen. „Das anschließende Einheben der Behälter war die Aufgabe vom Hauptkran“, sagt Felbermayr und freut sich, dass zum Zeitpunkt der Kranung nahezu windstille Verhältnisse herrschten. Somit konnten beide Behälter in weniger als sieben Stunden eingehoben werden. Bis Ende des Jahres sollen die beiden Fernwärmespeicher ans Netz gehen und mit einer Temperatur von 97 Grad Celsius die umliegenden Haushalte versorgen. Damit ist dann zum einen ein energietechnisches Vorzeigeprojekt realisiert und zum anderen ein weiterer Meilenstein in der mittlerweile 20-jährigen Energiepartnerschaft zwischen der Marienhütte und der Energie Graz vollbracht.