Steinschlagschutz für Innkraftwerk errichtet
20. November 2015 | Markus Lackner
„Vor Beginn der eigentlichen Arbeiten war es nötig, den gesamten Bereich so weit zu sichern, damit die Arbeiten im Hang durchgeführt werden konnten“, sagt Bauleiter Markus Winkler. Dazu wurden zunächst lose und absturzgefährdete Felsblöcke per Hand oder durch Sprengung entfernt. „Das war ein enormer Aufwand von etwa 6.000 Arbeitsstunden für unsere speziell ausgebildeten Facharbeiter“, kommentiert Winkler und konkretisiert weiter, dass dabei etwa 600 Laufmeter Sicherungsanker und 5.000 Laufmeter Sicherungsseil in der Wand verbaut wurden. Erst danach wurde die rund 600 Meter hohe Felswand vom Geologen zur Durchführung der Steinschlagschutzverbauungen freigegeben.
Herausforderung Logistik
Die eigentlichen Arbeiten begannen im Sommer 2014 und wurden im Durchlaufbetrieb mit Sieben-Tage-Wochen durchgeführt. Dabei waren bis zu zwölf Mitarbeiter gleichzeitig in der Wand. Doch auch diese Sicherungsarbeiten und die Logistik waren eine große Herausforderung, weiß Winkler zu berichten: „Wir konnten nur zu Fuß in den Hang hineinsteigen, deshalb wurden sämtliche Geräte und Materialien mit dem Hubschrauber in die Wand transportiert.“ Insgesamt seien das rund 400 Tonnen Anker-, Stahl- und Sicherungsmaterialien gewesen und für alles, was nicht unmittelbar verbaut werden konnte, mussten vorab entsprechende Podeste im steilen Gelände errichtet werden. Ein immenser Aufwand, der nur durch großen Einsatz körperlicher Leistung, mit viel Geschick und mit enormem Sicherheitsdenken bewerkstelligt werden konnte. „Ein falscher Handgriff und es gibt keinen Halt mehr“, stellt Winkler bewundernd die Leistung seiner Mitarbeiter klar. Insgesamt wurden auf diese Weise 1.260 Laufmeter Schutzzäune mit einer Höhe von sechs Metern errichtet. Dafür wurden etwa 800 Bohrungen und 5.000 Laufmeter Anker verbaut. Der so errichtete Steinschlagschutz hält einer Lastaufnahme von 3.000 Kilojoule stand. „Das entspricht etwa einem acht Tonnen schweren Fels, der mit 90 Kilometer pro Stunde in den Zaun fällt“, beschreibt Winkler eindrucksvoll.
Ende September waren die Sicherungsarbeiten so weit abgeschlossen, dass mit dem Bau der darunterliegenden Wehranlage begonnen werden konnte. Nach der Fertigstellung im Jahr 2018 wird das Kraftwerk etwa 90.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen.