Steinschlagschutz für weltgrösste Eishöhle errichtet Slider

Steinschlagschutz für weltgrösste Eishöhle errichtet

 

30. März 2017 | Markus Lackner

Seit Beginn der touristischen Erschließung der Eisriesenwelt Werfen wird der Zugang zu diesem Naturjuwel ständig adaptiert. Im Herbst 2016 begann der Felbermayr Spezialtiefbau mit einer weiteren Etappe zur Sicherung des Weges vor Steinschlag. Dabei wurde im Zuge einer sechsmonatigen Baustelle eine 47 Meter lange Galerie für die Besucher errichtet.

Technische Herausforderungen für anspruchsvolle Baustellen prägen häufig die Arbeit des auf Felssicherungen im Gebirge und auf Baugrubensicherungen spezialisierten Felbermayr Spezialtiefbaus. Dazu zählt auch eine aufwändige Baustellenlogistik aufgrund des oftmals fehlenden Lagerplatzes im alpinen Gelände. Solche Voraussetzungen waren auch bei der Errichtung einer 47 Meter langen Besuchergalerie für die Eisriesenwelt Werfen in Salzburg vorherrschend.

„Wir wussten, dass das nicht einfach wird, doch für uns ist das Standard“, sagt Bauleiter Josef Messner, der es gewohnt ist, zusammen mit seinem Team unter schwierigen geologischen Verhältnissen zu arbeiten. Doch bevor mit dem eigentlichen Bauvorhaben begonnen werden konnte, musste die Baustelle noch gegen Steinschlag gesichert werden. „Dazu haben wir in der 50 Meter hohen Felswand über dem Fußweg zunächst Anschlagpunkte für die Seilsicherungen hergestellt.“ Anschließend erfolgte eine Sicherung der Steinschlag gefährdeten Felsformationen mit Felsankern und Spritzbeton.

Arbeiten 200 Meter über dem Abgrund 

Zu Beginn der Arbeiten wurden talseitig in der 200 Meter senkrecht abfallenden Felswand des etwa drei bis vier Meter breiten Weges zwölf Betonlisenen auf den Fels betoniert und 5 Meter tief im Gestein verankert. Die gesamten Bauarbeiten wurden von speziell für Geländesicherungen ausgebildeten Facharbeitern, welche am steilen Fels mit Seilen und Gurten gesichert waren, durchgeführt. Der dazu benötigte Beton wurde mit 2,5 Kubikmeter großen Mischwägen zur Baustelle geliefert. „Mehr hätte der Weg nicht ausgehalten“, beschreibt Messner die schwierigen Verhältnisse. 

Auf diesen Betonlisenen wurden in weiterer Folge acht Meter hohe Betonsäulen für das Dach der Galerie errichtet. „Zur Rückverankerung des Galeriedaches wurden 47 Gewindeanker mit sieben Meter Länge und 47 Millimeter Durchmesser in den Fels gebohrt und ausinjiziert. Darauf aufbauend wurden dann die Schalung und etwa 20 Tonnen Bewehrung für das Galeriedach angepasst“, erklärt Bauleiter Messner. Auch die zur Baufertigstellung benötigten 130 Kubikmeter Beton mussten wieder über den schmalen Zufahrtsweg mit Mischwägen zur Baustelle gebracht werden. „Mitte April haben wir die Baustelle planmäßig fertiggestellt“, freut sich Messner über die erfolgreiche und unfallfreie Abwicklung. Somit ist auch weiterhin ein sicherer Zugang zur weltgrößten Eisriesenwelt mit ihrem insgesamt rund 40 Kilometer umfassenden Höhlenlabyrinth gewährleistet.