Wasserleitung für Gaisberg-Spitz
21. Dezember 2022 | Markus Lackner
Rund 1,3 Millionen Erholungssuchende pilgern jährlich auf den rund 1.300 Meter hohen Gaisberg. Die Wasserversorgung am sogenannten Gaisberg-Spitz wird bislang mit Lkw-Transporten sichergestellt. Mit der Fertigstellung der Wasserleitung wird sich das ändern, weiß Felbermayr-Niederlassungsleiter Ferdinand Wirnsberger: „Dazu docken wir an die bereits von uns errichtete bestehende Wasserleitung an. Diese führt bereits vom Hochbehälter Elsbethen über rund 4,5 Kilometer bis zum Gasthaus Mitteregg.“ Jetzt kommen weitere rund vier Kilometer hinzu.
Spezialgerät für schwieriges Gelände
„Die Bauarbeiten sind äußerst fordernd“, sagt Wirnsberger und verweist auf den gleich unter einer dünnen Humusschicht anstehenden Fels: „Um den Dachsteinkalk mit dolomitischen Einschaltungen auf die geforderte Tiefe von etwa 1,7 Metern ausfräsen zu können, kommen Gesteinsfräsen zum Einsatz.“ Doch nicht nur das Material ist fordernd, auch Steigungen von bis zu etwa 20 Prozent machen die Arbeiten schwierig. Um diese Passagen meistern zu können, kamen durch Seilwinden gesicherte Schreitbagger zum Einsatz. „Bei diesem Gerät sind am Unterwagen vier Schreitbeine mit Rädern angebracht. Diese können sowohl horizontal als auch vertikal und in der Länge an die Hanglage angepasst werden“, erklärt Wirnsberger die Besonderheit dieses Gerätes. Doch trotz der Möglichkeiten müsse man in diesem schwierigen Gelände eine geringe Tagesleistung in Kauf nehmen. So seien beispielsweise bei anstehendem Fels nur etwa zehn bis 20 Meter pro Tag möglich.
Im Zuge der Bauarbeiten wird auch das bestehende Stromnetz ausgebaut. „Insgesamt verlegen wir dafür etwa 15.000 Meter Kabel und 6.000 Laufmeter Rohre, um den Gaisberg-Spitz auch mit Datenleitungen erschließen zu können“, erklärt Wirnsberger.
Ergänzend dazu gehört auch das Errichten von Pumpstation sowie das Versetzen von Edelstahlbehältern als Wasserspeicher zum Leistungsumfang. Dazu gehören sämtliche Erdarbeiten, das Herstellen von bewehrten Bodenplatten und das Bauen von Steinschlichtungen. Weiters werden auch drei Trinkbrunnen für Wanderer errichtet.
Priorität für Umweltschutz
Mit großer Sorgfalt wird bei den Bauarbeiten auch auf Erfordernisse des Umweltschutzes geachtet. So wird beispielsweise der abgezogene Humus nach dem Verlegen der Leitungen wieder möglichst an der entnommenen Stelle aufgebracht. Und auch die Trassenbreite wird durch den Einsatz der Gesteinsfräsen möglichst gering gehalten. Biotopen wird weitestgehend ausgewichen.
Eine günstige Witterung vorausgesetzt, werden die Arbeiten noch bis Mitte Dezember andauern. „Dann werden wir eine Winterpause einlegen und im Frühjahr wieder zeitig beginnen, um die Arbeiten planungsgemäß bis Ende Juni abschließen zu können“, ist Wirnsberger zuversichtlich.