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Industriehalle für Automobilzulieferer errichtet

 

16. Juni 2016 | Markus Lackner

Im Juli 2015 begann der Felbermayr-Bereich Hochbau mit der Errichtung einer Industriehalle zur Herstellung von Platinen für die Autoindustrie. Im vergangenen Mai 2016 konnte das rund 8.000 Quadratmeter umfassende Objekt in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz fertiggestellt werden.

Die Auslastung des Unternehmens voestalpine Europlatinen sei hervorragend und bis in die Mitte des nächsten Jahrzehnts fixiert, lässt das Unternehmen wissen. Deshalb entschloss sich das auf lasergeschweißte Platinen für den Automobilbau spezialisierte Unternehmen für die Errichtung eines zweiten Produktionsstandortes. Den Auftrag für die Baumeisterarbeiten sowie Putz- und Estricharbeiten und die Errichtung der Außenanlage ging an Felbermayr.

8.000 Quadratmeter

„Das Objekt besteht im Wesentlichen aus einer Produktionshalle mit angeschlossenem Bürokomplex  sowie Werkstätten und Lagerräumen“, erklärt Bauleiter Mathias Imlinger vom Felbermayr-Bereich Hochbau. Die Halle teilt sich in eine 16 Meter hohe Stanzhalle mit 4.700 Quadratmetern und einen 2.500 Quadratmeter großen Bereich für die Schweißroboter mit neun Metern Höhe. Weiters gehören auch 400 Quadratmeter Werkstättenfläche und eine 640 Quadratmeter große Büroeinheit zum Auftragsumfang des Hochbaus.

Vier Millimeter Toleranz

Der Bürokomplex wurde in Ziegel-Massiv-Bauweise errichtet. Alle anderen Gebäudeteile wurden mittels Betonfertigteilen beziehungsweise mit Hohldielen und -wänden hergestellt. „Besondere Anforderungen waren in Bezug auf den als monolithische Platte ausgeführten Hallenboden gestellt“,  erklärt Bauleiter Imlinger. Um die Bodenoberfläche resistent gegen mechanische Einflüsse zu machen, wurde in den noch feuchten Beton Hartkorn eingestreut und später abgeschliffen. Um Rissbildungen vorzubeugen, wurde der Boden weiters mit Schwerlastfugenprofilen in etwa 150 Quadratmeter große Flächen unterteilt. Highlight des Auftrags waren aber die in der Stanzhalle geforderten Toleranzen. „Um die notwendige Montagegüte für den nachfolgenden Einbau der Stanzgeräte herstellen zu können, wurden die benötigten Anbauteile bereits auf der Bewehrung angeschweißt“, erklärt Imlinger. Insgesamt seien das etwa 250 solche Einheiten gewesen. Die Genauigkeit dafür war mit plus vier Millimeter angegeben. „Das erforderte viel Akribie unsererseits um diese Toleranzen einhalten zu können“, erinnert sich Imlinger und freut sich, dass die Einbauteile auch nach dem Betonieren noch millimetergenau an derselben Stelle, wie vor dem Betonieren, waren. Ergänzend zu den Fertigbetonteilen wurden auch etwa 1.400 Kubikmeter Beton und 330 Tonnen Bewehrung verbaut. Für die Außenanlage mit mehr als 5.000 Quadratmetern wurden vom Felbermayr-Bereich Tiefbau 2.500 Tonnen Asphalt verbaut.

Weltweit schnellste Produktionsanlage

Laut Aussage des Unternehmens voestalpine Europlatinen werde mit der Inbetriebnahme des Werks,  ergänzend zur Fertigungserweiterung, auch eine technologische Erweiterung der bestehenden Produktion geschaffen. So können beispielsweise im neuen Werk erstmals Aluminium-Stanzteile und Alu-Alu-Platinen gefertigt werden. Benötigt werden diese Teile beispielsweise für den Anbau von Türen, Seitenwänden und Heckklappen. Mit einer Schweißdauer von weniger als zwei Sekunden bei Kleinstteilen, verfügt das Werk übrigens über die weltweit schnellste Anlage. Weiterer positiver Effekt: Durch die Inbetriebnahme des neuen Werks, werde die Anzahl der Mitarbeiter von 200 auf 270 steigen, heißt es seitens der Unternehmensleitung.