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Mitarbeiterwohnheim – Top-Arbeit von Lehrlingen

 

28. November 2024 | Markus Lackner

In nur sechs Monaten realisierte der Felbermayr-Hochbau im Norden von Wels den Rohbau für ein Mitarbeiterwohnheim mit 76 hochwertigen Einheiten. Das Besondere daran: Die Arbeiten wurden unter maßgeblicher Beteiligung von Lehrlingen beziehungsweise Auszubildenden der Bereiche Hoch- und Tiefbau realisiert. Ende April war der Rohbau fertiggestellt.

Selbst Hand anlegen und am Ende des Tages wissen, was man gemacht hat, das war eine wertvolle Erfahrung für die zwölf am Bau beteiligten Lehrlinge. Konkret waren bei den Bauarbeiten die Lehrberufe Hoch-, Tief- und Betonbau, Bürokaufmann/-frau, Bautechnische Assistenz sowie Vermessungstechnik und Pflasterer beteiligt. „Diese Lehrwerkstatt ist eine hervorragende Möglichkeit, dass alle gemeinsam Kenntnisse vertiefen und gemeinsam an einem Werk für eine gemeinsame Zukunft arbeiten“, hebt Bau-Geschäftsführer Stefan Hielle hervor. Zudem biete diese Form der maximal praxisorientierten Ausbildung auch die Möglichkeit, junge Menschen zu Teamplayern werden zu lassen.  
 
Mit Freude dabei
„Das hat voll Spaß gemacht“, sind sich die Lehrlinge aus Büro- und Handwerksberufen einig. Hoch- und Betonbau-Lehrling Max konkretisiert: „Für mich war positiv, dass ich in der Lehrwerkstatt auch mit Ziegel in Berührung kam und mauern konnte“. Für Medina, die im zweiten Lehrjahr bautechnische Assistentin lernt, war es vor allem toll zu erleben, dass alle Lehrlinge zusammenkamen: „So konnten wir auch voneinander lernen“. Doch nicht nur auf der Baustelle konnten die angehenden Fachkräfte ihre Kenntnisse vertiefen, auch Exkursionen zu Lieferanten begeisterten. So bekamen die Jugendlichen beispielsweise auch Einblicke in die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Schalungssysteme bei einem Hersteller.      

Lehrlingsbeauftragte Christine Wimmer und Bauleiter Robert Grundner begannen im Vorfeld das umfangreiche Projekt vorzubereiten und zu planen. Die Challenge zu Beginn war, die Termine mit den Mitwirkenden zu koordinieren.: „Beginnend mit den Eltern haben wir zunächst alle Bauleiter, Führungskräfte, Ausbildner und Lehrlinge über das Vorhaben informiert“. Grundner hat es sich zur Aufgabe gemacht, den angehenden Bauprofis so viel Praxis wie möglich zu vermitteln. So hat er beispielsweise bereits fertige Pläne nochmals überarbeitet und Beton- durch Ziegelwände ersetzt. Denn Ziegel sei im Industriebau, wie wir ihn vorrangig machen, eher selten im Einsatz, doch auch das sollen unsere Lehrlinge können. Polier Jasmin Zulkic begegnete dem Praxis-Vorstoß der Lehrwerkstatt zunächst mit Skepsis: „Beim Gedanken an die Sicherheit auf der Baustelle hatte ich Bedenken, das in die Praxis umsetzen zu können, doch dank guter Vorbereitung und der Einteilung in Gruppen mit Teamleadern hatten wir schnell gute Lösungsansätze“. Die Teamleader hierzu wurden ebenfalls von Lehrlingen gestellt. Max war einer von ihnen. Seine Erfahrung: „Manchmal ist es schwierig, die Leute zu motivieren“, ob er tatsächlich einmal Führungsverantwortung übernehmen wolle, wisse er noch nicht. Zunächst gelte es aber ohnehin, erst einmal die Ausbildung abzuschließen.  

Zügige Bauarbeiten
Beginnend mit den Erdarbeiten im November des vergangenen Jahres gingen die Bauarbeiten rasch voran. So waren bis zum Jahreswechsel bereits der Keller und die Bodenplatte des Obergeschoßes mit einer Größe von 300 Quadratmetern fertiggestellt. Anfang des Jahres folgten die Schalungs- und Betonarbeiten für das Erdgeschoß. Bereits Ende April war der Rohbau für das zweite Obergeschoß fertiggestellt und der Innenausbau konnte beginnen. So waren im Juni beispielsweise Lehrlinge aus den Bereichen Hochbau mit den Trockenbauern der Felbermayr-Tochterfirma Phon Akustikbau auf der Baustelle im Einsatz. Das sei ein wichtiger Aspekt dieser Lehrwerkstatt: „Wir wollen unsere künftigen Fachkräfte zu Baustellenallroundern werden lassen“, sagt Hielle und fügt hinzu: „Mir ist es wichtig, dass beispielsweise der Hochbauer die Arbeit des Trockenbauers versteht und ihm so die Arbeit erleichtern kann. Die Fertigstellung ist für Herbst 2024 geplant – auch da werden die Lehrlinge, genauso wie beim Aufbringen des Vollwärmeschutzes bei der Außengestaltung mitarbeiten. 

Ob einer der Lehrlinge – nach seiner Ausbildung – auch eine der 76 hochwertigen Wohneinheiten, die ab Jänner kommenden Jahres für auswärtige Mitarbeiter zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht in Stein gemeißelt, dass diese Form der Lehrwerkstatt jedoch ein solides Fundament für die Zukunft angehender Bauprofis bildet, ist Tatsache. Welches Bauprojekt das nächste sein wird ist noch ungewiss. Hielle dazu: „Schau´n wir mal“.

Aktuelle Infos zum Baufortschritt des Mitarbeiterwohnheims auf einen Blick​​​​​​​