Straßenausbau für mehr Sicherheit
23. November 2022 | Markus Lackner
Ich kenne diese Straße seit rund 30 Jahren“, sagt Niederlassungsleiter Günther Luger vom Anfang des Jahres gegründeten Felbermayr-Standort in Raab. Dabei spricht er auch von zahlreichen Sanierungsmaßnahmen, welche auf der L1135 in Enzenkirchen über die Jahre immer wieder stattgefunden haben. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurde jetzt jedoch der Startschuss für die Generalsanierung eines rund drei Kilometer langen Teilstücks der Landesstraße zwischen den Ortschaften Jagern und Andorf gegeben.
Fräsarbeiten
Zu Beginn der Arbeiten wurde der bestehende Asphalt bis auf die ungebundene Tragschicht abgefräst. „Dabei sind rund 4.000 Tonnen Fräsmaterial angefallen“, berichtet Luger. Das entspreche etwa 160 Lkw-Fuhren, die für den Abtransport des Material zur nächstgelegenen Deponie nötig gewesen seien, erzählt Luger und verweist dabei auf Verunreinigungen des Bindemittels, wodurch das Material leider nicht recycelt habe werden können. Für den Abtransport dieses Materials wurden Fünfachs-Lastkraftwagen mit 25 Tonnen Ladekapazität eingesetzt.
Die Unterbauarbeiten wurden vom Bautrupp der Straßenmeisterei Raab durchgeführt. Das sei mit viel Freude, Herzblut und noch viel mehr Schweiß geschehen, heißt es dazu vonseiten des Auftraggebers, dem Land Oberösterreich. Die Mitarbeiter des Felbermayr-Standortes Raab können diese Aussage nur bestätigen. Denn auch für sie war das Projekt aufgrund lokaler Beziehung eine „Herzensangelegenheit“ und auch der Schweiß war bei herbstlichen Temperaturen von 20 Grad und einem etwa 180 Grad heißen Asphalt bei ihrer Arbeit allgegenwärtig.
Der Asphalt wird in drei unterschiedlichen Schichten aufgebracht. Den Beginn machte die Tragschicht mit neun Zentimeter Stärke. Bei etwa drei Kilometern Länge und einer Breite von mehr als sechs Metern für die erste Schicht, machte das einen Bedarf von 4.500 Tonnen Asphalt.
„Für die zweite Lage, die sogenannte Binderschicht, wird dem Asphalt polymermodifiziertes Bitumen beigemischt, um es für die speziellen Anforderungen des Straßenbaus strapazierfähiger zu machen“, lässt Luger wissen. Für diese sechs Zentimeter hohe Binderschicht wurden rund 2.900 Tonnen Material benötigt.
Asphaltmischwerk im Härtetest
Um die nötige Straßensperre auf nur wenige Tage beschränken zu können, haben wir für den Einbau des Asphalts mit zwei jeweils sieben Mann starken Partien gearbeitet. Der „Hunger der beiden Asphaltfertiger“ wurde durch den Dauereinsatz von 25 Fahrzeugen bewerkstelligt. Diese übernahmen den Transport des Mischguts vom etwa 30 Kilometer entfernten Felbermayr-Mischwerk in Haag am Hausruck auf die Baustelle. Da das Einbauen aber schneller geht als die Produktion der geforderten Mischrezepte, war die Mischanlage das Nadelöhr. „Mit 160 Tonnen Mischgut pro Stunde verfügt die Anlage zwar über eine respektable Leistungsfähigkeit“, sagt Luger. Mit der Produktion des Tagesbedarfs von rund 2.200 Tonnen sei die Anlage aber an den Zenit ihrer Möglichkeiten gekommen. „Und auch der Mischmeister“, sagt Luger, denn seine Schicht habe bereits um drei Uhr früh begonnen, um das Material bei Tagesanbruch fertig zu haben.
Im Frühjahr kommenden Jahres wird dann mit dem Aufbringen eines drei Zentimeter starken Feinbelags die endgültige Fertigstellung des Projektes erfolgen. „Auch dabei handelt es sich um ein polymermodifiziertes Bitumen. Dessen spezielle Eigenschaften sind beispielsweise in vermindertem Abrieb und einer erhöhten Lebensdauer der Deckschichte zu finden“, lässt Luger wissen.
Wesentliches Ziel der Arbeiten im Sanierungsbereich ist es, durch eine Verbreiterung um rund zwei Meter auf sechs Meter die Straße den heutigen Verkehrsanforderungen anzupassen. Zudem wurde auch der Straßenverlauf übersichtlicher gestaltet und somit ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet.