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Wasserbau mit Seilbagger im Einsatz

 

8. April 2022 | Isabella Mittermair

Zum Schutz und Erhalt des natürlichen Ökosystems befreite der Felbermayr-Wasserbau mit Seilbagger und Großraumschubleichter Buchten der Wiener Donauinsel von Sedimenten. Auf Grund von naturschutzrechtlichen Vorgaben wurde das im Auftrag der Stadt Wien durchgeführte Projekt in der vegetationsfreien Zeit von Mitte Januar bis Mitte Februar 2022 umgesetzt.

Die Wiener Donauinsel ist vor allem als Veranstaltungsort sehr bekannt und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener. Eher unbekannt ist, dass die Donauinsel mit ihren zahlreichen Seitenarmen und einer Länge von 21 Kilometern ein äußerst wertvoller Lebensraum für mehr als 40 verschiedene Fischarten, Hunderte Pflanzenarten und unzählige Amphibien ist. Die Buchten der Wiener Donauinsel und ihr natürliches Ökosystem sind daher besonders schützenswert.

Der Klimawandel und damit verbundene Erscheinungen wie Hochwasser und Trockenheit führen zu einer Belastung des Ökosystems. Das EU-Projekt „Life Danube Island Climate Change Adaptation“ trägt mit zahlreichen Maßnahmen zum Schutz und dem Erhalt der Biodiversität bei.

Großeinsatz für Felbermayr-Spezialgeräte

Um die Entschlammung fachgerecht durchzuführen, setzte der stark expandierende Tätigkeitsbereich Wasserbau gleich mehrere Spezialgeräte ein.

Bereichsleiter Hans Wolfsteiner vom Felbermayr-Wasserbau dazu: „Zum Einsatz kam der Großraumschubleichter F 131, der mit einer Spülschute mit 300 Kubikmetern Fassungsvolumen und dem Schubschiff „Theresa“ gekoppelt war. Auf dem Großraumschubleichter war schienengebunden ein 200 Tonnen Seilbagger Liebherr HS 895 mit einem 40 Meter langen Ausleger und einem zehn Kubikmeter fassenden Greifer aufgebaut.“

Mit dem Seilbagger wurde der Schlamm aus zwölf Metern Tiefe geschaufelt und im Großraumschubleichter für den Weitertransport zwischengelagert.

Das Material wurde über das Pumpsystem des Schubverbands über entsprechende Leitungen abtransportiert, zum Teil mittig in die Donau gepumpt sowie auch im Stauraum des Kraftwerks Freudenau verspült. Nicht pumpfähiges Material wurde am Ufer auf Lkw verladen und zu Deponien transportiert, wo es fachgerecht aufbereitet wird.

„Unterstützend wurden für manche Seitenarme zusätzlich Hydraulikbagger, teilweise mit Long-Reach-Ausrüstung, eingesetzt“, fügt Wolfsteiner hinzu.

Wasserbau und Umweltschutz

Damit die tierischen Bewohner der Donauinsel geschützt laichen können und der Bestand erhalten bleibt, müssen optimale Rahmenbedingungen gegeben sein.

Vor allem im Bereich des Kraftwerks Freudenau kommt es durch die verminderte Fließgeschwindigkeit zu einem vermehrten Aufkommen von Schlamm und Ablagerungen, welche es professionell unter umweltschutzrechtlichen Vorgaben von Experten zu beseitigen gilt.

Felbermayr hat sich mit der Sparte Wasserbau auf Einsätze in Fließgewässern und Seen spezialisiert und verfügt über das notwendige Equipment und Know-how, um den Verschlammungen zum Schutz der Fische entgegenzuwirken. Im Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte März 2022 wurden insgesamt um die 15 Uferbuchten von Schlamm befreit und revitalisiert. Ziel der Nassbaggerungen ist, den natürlichen Zustand der Buchten wiederherzustellen und die Donauinsel als Naherholungsgebiet für die kommenden Generationen sowie als Lebensraum für die Tiere und Pflanzen aufrechtzuerhalten.  

Wolfsteiner ist nach abgeschlossener Entschlammung mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „Aufgrund der naturschutzrechtlichen Vorgaben durften die Arbeiten nur in den vegetationsfreien Wintermonaten erfolgen. In Summe wurden die Buchten auf diese Weise von rund 30.000 Kubikmetern Feinsedimenten befreit. Ein wichtiger Schritt zum Schutz und Erhalt des Ökosystems der Donauinsel in Wien. Wir freuen uns, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten.“