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Multimodaler Schwertransport

 

12. Dezember 2017 | Markus Lackner

Zwei sogenannte Autoklaven transportierte Felbermayr Ende November von Aschach an der Donau zu den zwei Zielorten im Innviertel (A). Der Vorlauf dieser dualen Transporte wurde durch das Felbermayr-Tochterunternehmen Haeger und Schmidt Logistics auf dem Wasserweg realisiert.

Die Flugzeugindustrie ist im Aufwind. Davon profitiert auch der Innviertler Hersteller von Flugzeugkomponenten FACC. So wurden für die Standorte Reichersberg und Ort im Innkreis zwei weitere Autoklaven in Auftrag gegeben. Zum Einsatz kommen diese Komponenten für die thermische Bearbeitung von Leichtbauteilen aus Faserverbundstoffen unter Überdruck. Den Auftrag für den Transport dieser Heißluftöfen erhielt das auf Schwertransporte und Kranvermietung spezialisierte Unternehmen Felbermayr. 

Wassertransport

Rund 800 Kilometer waren die beiden Autoklaven mit 160 und 140 Tonnen vom Hersteller in Coesfeld (D) bis Aschach an der Donau (A) unterwegs. Beginnend mit der Verschiffung im Hafen Lüdinghausen bei Dortmund, bis zur Ankunft in Aschach an der Donau, war das Felbermayr-Tochterunternehmen Haeger und Schmidt Logistics für die Reise auf dem Binnenschiff verantwortlich. Dort angekommen, wurden die beiden Autoklaven, mit Längen von 20,5 beziehungsweise 18,5 Metern und Durchmessern von rund 6,5 Metern, mit einem Raupenkran auf zwei bereitstehende Tieflader umgeschlagen.

Logistikkonzept für Schwergut

Für die rund 100 Kilometer wurden vier Tage benötigt. Zahlreiche Hindernisse wie statisch unzureichende Brücken und etwa 150 zu tief liegende Strom- und Telefonleitungen stellten sich dem Sondertransport in den Weg. Um die statisch unzureichenden Brücken passieren zu können, kam ein sogenanntes Brückenüberfahrsystem zum Einsatz. Dabei wird sozusagen eine Brücke über der Brücke errichtet und das Transportgewicht via Brückenpfeiler in den Untergrund abgeleitet. Als zeitraubende Hindernisse sind aber auch unzählige Verkehrszeichen und Kreisverkehre zu nennen. Zum Schutz von Randsteinen und unterirdischen Gasleitungen wurden zur Druckverteilung zahlreiche Stahlplatten verlegt. 

Hubgerüst für Schwermontage

Der kleinere der beiden Autoklaven erreichte sein Ziel in Ort im Innkreis. Da das Fundament noch nicht fertiggestellt war, wurde der 140 Tonnen schwere Druckerhitzer wie geplant auf sogenannten Elefantenfüßen abgestellt. Der zweite Autoklav mit 160 Tonnen erreichte seinen Bestimmungsort wenige Kilometer weiter in Reichersberg. Dort angekommen, wurde er mittels Hubgerüst auf das Fundament gestellt. Damit erreichte das Projekt nach vier Transporttagen und mehreren Monaten Vorbereitungszeit seinen Abschluss. Umsichtige Planung und das koordinierte Zusammenwirken von mehreren Dutzend Unternehmen waren die Voraussetzung dafür.

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