Schwere Brocken
23. Oktober 2014 | Markus Lackner
Mit rund 220.000 Quadratmeter Freifläche und etwa 5.000 Quadratmeter für Montage- und Lagerhallen ist der Felbermayr-Schwerlasthafen nahezu ein Paradies für Schwergewichte. Um den Transport der Endprodukte zu den Seehäfen überhaupt zu ermöglichen, entschied sich auch der auf die Herstellung von Druckbehältern spezialisierte Apparatebauer SBN für die Endmontage der in Ternitz in Teilen vorgefertigten Hochdruckapparate im Linzer Schwerlasthafen. „Hier haben unsere Kunden ideale Voraussetzungen für die Herstellung solcher Behälter", sagt dazu Jürgen Steinbrecher von der Felbermayr Transport- und Hebetechnik. Abgesehen von den Fertigungs- und Lagerhallen gehören aber auch die kurzen Wege zum Hafenbecken mit Schienen- und Straßenanschluss zu den Vorteilen der verladenden Wirtschaft. Ein Argument, das von Johann Mitter, Produktionsleiter des Unternehmens SBN, ein Mitglied der österreichischen Christof Group, bestätigt wird:„Für uns zählt die Nähe des schiffbaren Wassers mit Verlademöglichkeit." So konnten die beiden Reaktoren mit Stückgewichten von 380 und 150 Tonnen in der Fertigungshalle mittels Hallenkran auf einen 16-achsigen Selbstfahrer umgeschlagen und auf kurzem Weg zum Hafenbecken transportiert werden. Diese Fahrt war auch mit dem größeren Behälter und seiner Länge und Breite von 27,5 Metern bzw. 3,93 Metern in verhältnismäßig geringer Zeit möglich - dank des Selbstfahrers und seiner transversalen Steuerungsmöglichkeiten.
Im Hafenbecken stehen zwei Portalkrane mit 400 und 200 Tonnen Hubkapazität zur Verfügung. In Kombination der beiden können Lasten von bis zu 600 Tonnen manipuliert werden. Für den Umschlag des Behälters mit 380 Tonnen kamen die Beiden Krane gekoppelt zum Einsatz. Der kleinere Bruder mit immer noch stolzen 150 Tonnen wurde gleich im Anschluss mit einem achtachsigen SPMT von der Fertigungshalle zum Hafenbecken transportiert und anschließend in das Binnenschiff verladen. Als weitere Ladegüter auf dem Weg nach Antwerpen gesellten sich noch zwei Komponenten mit etwa 130 und 240 Tonnen dazu. Dank optimaler Planung konnte das Schiff noch am selben Tag auslaufen. „Der neun Tage dauernde Transport in den belgischen Hafen nach Antwerpen wurde übrigens vom Felbermayr-Tochterunternehmen Haeger und Schmidt mit Sitz in Duisburg realisiert“, merkt Steinbrecher an. Zielort der beiden Behälter ist ein Werk in Texas. Dort werden die High-Tech-Stahlkolosse in einer Anlage zur Herstellung von Stickstoffdünger eingesetzt.