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Schwerstarbeit für Operationstrakt

 

1. September 2015 | Markus Lackner

Die ältesten Objekte des Wilheminenspitals in Wien stammen aus dem Jahr 1988. Deshalb sollen sie bis 2024 neu errichtet werden. In hochwertigen Raummodulen von Cadolto werden während der etwa zehnjährigen Bauzeit ganze Operationssäle und Laborbereiche Platz finden. Das Know-how für Transport- und Hebetechnik dieser 210 Raumzellen kam von Felbermayr.

Von März bis August dauerte der Transport von 210 Raummodulen für das Wilheminenspital in Wien. Ausgangsort der bis zu 18,5 Meter langen, 5,9 Meter breiten und 4 Meter hohen Zellen war das Werk des Spezialisten für schlüsselfertige Krankenhäuser Cadolto in Cadolzburg (D). „Die Transporte der bis zu 38,5 Tonnen schweren Module wurden mit insgesamt zwölf Fahrzeugkombinationen durchgeführt. Zum Einsatz kamen dafür 4-achsige Schwerlastzugmaschinen mit verschiedensten Konfigurationen der Tieflader”, erklären die beiden Projektanten Roland Füreder und Daniel Haukwitz von der Felbermayr-Transportabteilung in Wels, welche gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlassungen Nürnberg und Lanzendorf den Auftrag geplant und umgesetzt haben.

Doch aufgrund des begrenzten Platzangebotes am Standort des Wilheminenspitals konnten nicht alle Module direkt vom Hersteller im bayerischen Cadolzburg nach Wien transportiert werden. „Just in time lautete die große Herausforderung”, sagt Füreder und erklärt, dass 81 der insgesamt 210 Raumzellen im Felbermayr-Schwergutlager in Linz zwischengelagert und auf Abruf nach Wien transportiert wurden. Aufgrund regionaler Bestimmungen war die Zufahrt zum Wilheminenspital nur von Mitternacht bis fünf Uhr früh möglich. „Deshalb machten wir mit den Direkttransporten in Suben eine Pause”, sagt Füreder und begründet damit die Transportdauer von etwa acht bis neun Stunden für die rund 500 Kilometer von Cadolzburg nach Wien.

Zur Millimeterarbeit wurde dann das Zufahren auf die Baustelle. Dabei mussten die bis zu 36 Meter langen und sechs Meter breiten Transportgarnituren 800 Meter weit rückwärts, zwischen den Spitalsobjekten, gefahren werden. „Das hatte unter großem Zeitdruck und unter Berücksichtigung sicherheitskritischer Einrichtungen des Krankenhausbetriebs zu erfolgen”, merkt Füreder an. Für das Einheben der Module kam ein Mobilkran mit 750 Tonnen Traglast zum Einsatz. Ausgestattet mit 204 Tonnen Ballast, einem 56 Meter langem Teleskop und einer 42 Meter langen Wippe bewältigte der Kran Ausladungen von bis zu 49 Meter. Dank der auf dem Teleskop montierten Wippe konnten auch 20 Meter hoch gelegene Störkanten überwunden werden. Zur Unterstützung war weiters ein 300-Tonner vor Ort. Eines der Module wurde dann auch durch den Einsatz beider Krane gleichzeitig versetzt. Noch im Herbst wurde mit dem Innenausbau und der Installation von Haus- und Medizintechnik begonnen. Die Inbetriebnahme des neuen Operationsbereiches wird 2016 erfolgen.