Sondertransport für Fernheizkraftwerk
15. Dezember 2021 | Kristina Kast
„Die Planung und Abwicklung von Sondertransporten gehört für uns zwar zum Tagesgeschäft, dennoch ist es immer wieder spannend, wenn Aufträge mit kurzer Vorbereitungszeit und unterschiedlichen Verkehrsträgern zusammen mit anderen Felbermayr-Bereichen abgewickelt werden“, kommentiert Matthias Pichl, Projektverantwortlicher und Niederlassungsleiter seitens Felbermayr Nürnberg.
Transportstrecke der Heizkessel
Der Transport von Gunzenhausen in Mittelfranken bis zum Heizkraftwerk der Wels Strom in Wels führte über die Häfen Roth und Linz. Der Transport von Gunzenhausen nach Roth erfolgte mittels eines elfachsigen Semitiefladers mit 5,35 Metern Transportgesamthöhe und 150 Tonnen Gesamtgewicht. Zudem kam ein weiterer zehnachsiger Semitieflader für den zweiten Heizkessel zum Einsatz. Am Hafen Roth angekommen wechselten die Ladungen den Verkehrsträger – die zwei Heizkessel wurden mit einem 400-Tonnen-Mobilkran von den Tiefladern ins Binnenschiff umgeschlagen. Der weitere Transport nach Linz erfolgte auf der Donau und dauerte etwa vier Tage. Im Hafen Linz wurde der Verkehrsträger gewechselt. Dieser Umschlag vom Binnenschiff auf zwei zwölfachsige Kesselbrücken mit Schwerlastzugmaschine wurde durch einen Portalkran umgesetzt.
Anschließend wurden die beiden Heizkessel zum finalen Zielort – dem Heizkraftwerk in Wels – transportiert. Am Endziel angekommen erfolgte aus Platzgründen die Entladung vor dem Heizkraftwerk durch einen Felbermayr-Mobilkran mit maximaler Traglast von 500 Tonnen. Dabei wurden die Kessel um 90 Grad gedreht und auf einen achtachsigen Selbstfahrer umgeladen. Damit konnten die beiden Behälter bis vor das Kesselhaus transportiert werden. Die Entladung vom Selbstfahrer auf die Verschubbahn erfolgte mittels Hubgerüst. „Das und die finale Fundamentstellung im Kesselhaus wurden durch Mitarbeiter vom Bereich Einbringung der Niederlassung Linz durchgeführt“, fügt Pichl hinzu.
Sondertransport mit Herausforderungen
Der gesamte Transport sollte ursprünglich auf der Straße gemacht werden. Aufgrund von Terminverschiebungen und Baustellen musste jedoch kurzfristig eine multimodale Lösung ausgearbeitet werden. „Die Durchführung solcher multimodalen Transporte – mit dem Wechsel zwischen den Verkehrsträgern Straße und Wasser – ist eine der Stärken der Felbermayr-Gruppe. In diesem Fall war es auch der Schlüssel für eine erfolgreiche Abwicklung“, erläutert Pichl.
Der Transport mit über fünf Metern Höhe und 150 Tonnen Gesamtgewicht auf den schmalen Straßen fränkischer Dörfer stellte hinsichtlich Organisation und Geschicklichkeit der Fahrer eine nicht alltägliche Herausforderung dar.
Nicht minder herausfordernd war die Fundamentstellung: „Durch die präzise Planung der Niederlassung Linz wurde eine optimale Lösung für die Entladung und Einbringung trotz auch am Zielort sehr beengter Platzverhältnisse geschaffen“, berichtet Pichl abschließend.