Trommeltausch Papierfabrik Laakirchen Heinzelpaper Slider

„220-Tonnen-Trommel“ in der Papierfabrik erneuert

 

28. Februar 2025 | Susanne Winter

Mehrere Abteilungen der Felbermayr Transport- und Hebetechnik sowie vom Felbermayr-Bau waren seit Dezember 2023 in der Papierfabrik Laakirchen im Einsatz – für Heinzelpaper wurde eine Auflösetrommel zur Verarbeitung von Altpapier getauscht. Die Ausbringung der alten Trommel sowie die Lieferung, Vormontage und Einbringung der neuen Trommel erforderten extrem präzises Arbeiten unter großem Zeitdruck.

"Das ist nicht alltäglich", weiß Herbert Gruber, Abteilungsleiter Einbringung der Felbermayr Transport- und Hebetechnik Linz. Der Projektleiter meint damit die engen Platzverhältnisse in der Papierfabrik und die dadurch bedingte Millimeterarbeit, von der Vormontage bis zur Fundamentstellung.

Das Projekt startete bereits im Dezember 2023 mit dem Transport der fünf neuen Trommelteile. Diese kamen aus China und waren zwischen 33 und 60 Tonnen schwer, mit Durchmessern von bis zu fünfeinhalb Metern und einer Länge von bis zu 18 Metern. Sie wurden vom Felbermayr-Schwerlasthafen in Linz mittels Sondertransport nach Laakirchen transportiert. Die Abladung erfolgte mittels zwei 200-Tonnen-Kränen im Tandemhub.

Drei der fünf neuen Teile vormontiert
Im Oktober 2024 wurden drei der fünf Trommelteile in die Halle eingebracht. Mit einem Hubgerüst galt es diese um 90 Grad zu drehen, um sie anschließend korrekt montieren zu können. „Die Trommelteile mussten auf zwei Millimeter genau gedreht werden“, berichtet Gruber von der Präzisionsarbeit. Anschließend erfolgte die Vormontage dieses Mittelteiles der Trommel durch Mitarbeitende des Technologieunternehmens Andritz.

Ausbringung der alten Trommel in zwei Teilen
Im Dezember 2024 wurde die alte Trommel in zwei Teilen – mit 140 Tonnen und 18,5 Meter Länge sowie 60 Tonnen und 12 Meter Länge – im Zeitraum von eineinhalb Wochen demontiert und ausgebracht. Dazu wurden die Teile mittels hydraulischem Verschubsystem auf einen PST-Selbstfahrer verschlittet und am Firmengelände mit einem 500-Tonnen-Hubgerüst entladen.

Aufgrund des enormen Gewichtes musste der Felbermayr-Bau die Decken vorab im Kellerbereich mit circa 250 Schwerlaststehern unterstellen. Nach der Ausbringung betonierten die Bauexperten neue Fundamente, da die Trommel auf einer anderen Position angebracht wurde. Zudem ist sie größer sowie schwerer als die alte Trommel.

Präzise Montage mit Kränen und Hubgerüsten
Die Einbringung der neuen Trommel nahm zwei Wochen im Februar dieses Jahres in Anspruch. „Die Statik stellte eine große Herausforderung dar, da die Trommelteile sehr schwer waren“, erklärt Gruber. Der Felbermayr-Bau sicherte erneut die Decken im Kellerbereich und errichtete zudem eine provisorische Betonrampe sowie zwei 60 Meter lange Streifenfundamente als Auflage für das Hubgerüst.

Zuerst wurde eines der beiden Bauteile, die noch vor der Halle lagerten, mittels eines PST-Selbstfahrers in die Halle gebracht. Am Montageplatz übernahm es ein schienengelagertes 500-Tonnen-Hubgerüst. Es blieb vorerst in acht Metern Höhe über dem Fundament hängen.

Anschließend wurde der vormontierte Mittelteil der Trommel mittels eines PST-Selbstfahrers zum Montageplatz gebracht. Ein zweites 500-Tonnen-Hubgerüst setzte diesen Teil auf die Fundamente. „Daraufhin wurde das noch hängende Bauteil neben dem Mittelteil positioniert und verheiratet“, erklärt Gruber den Vorgang des Zusammenbaus durch Andritz-Mitarbeiter. Schließlich wurde das letzte Bauteil mittels eines PST-Selbstfahrers in die Halle gebracht und am anderen Ende des Mittelteiles montiert.

Schlussendlich hatte die neue Trommel ein Gesamtgewicht von rund 220 Tonnen bei einer Länge von 54,5 Metern und einem Durchmesser von bis zu 5,5 Metern.

Zusammenarbeit mehrerer Abteilungen
„Herausfordernd war es – neben den nicht alltäglichen sehr engen Platzverhältnissen – den Terminplan einzuhalten. Wir mussten den Auftrag beginnend mit der Abstellung der alten Trommel, Ende November 2024, bis zur Inbetriebnahme der neuen Trommel, im März 2025, durchführen. Doch wir konnten alle Einsätze schneller als geplant durchführen. Das beweist, dass das Zusammenspiel mehrerer Abteilungen in unserem Unternehmen sehr gut funktioniert“, hält Gruber fest und bedankt sich bei allen Beteiligten für die perfekte und professionelle Zusammenarbeit.

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